RekordverlustKölner Filiale von Mode-Riese plötzlich verschwunden – das steckt dahinter

Die Überreste des entfernten Logos der Modekette Esprit sind an einer geschlossenen Filiale auf der Schildergasse zu sehen.

Die „Esprit“-Filiale im Kölner Hauptbahnhof ist Geschichte. Der Laden heißt nun „Catches“. Das Symbolfoto wurde am 3. Juni 2020 in der Kölner Schildergasse aufgenommen.

Die Filiale des bekannten Modeunternehmens „Esprit“ im Kölner Hauptbahnhof ist Geschichte. Was steckt hinter dem neuen Geschäft „Catches“, das nun in der Ladenzeile zu finden ist?

von Niklas Brühl (nb)

Beim Gang durch den Kölner Hauptbahnhof fällt ein neues Modegeschäft auf, das seine Neueröffnung mit Luftballons vor dem Eingang und besonderen Angeboten für die Kundinnen und Kunden feiert: Der Name des Geschäfts lautet jetzt „Catches“.

Zuvor war dort eine Filiale des Modeunternehmens „Esprit“, mit Sitz in Hongkong und im nordrhein-westfälischen Ratingen, zu finden. Aus „Esprit“ wurde jetzt „Catches“ – und zwar nicht nur in Köln.

„Esprit“ aus Kölner Hauptbahnhof verschwunden – Unternehmen mit Rekordverlust

Betrieben wurde die ehemalige „Esprit“-Filiale in Köln von der PTH Group, einem Franchisenehmer. Das Unternehmen aus Bischofswerda hatte mehrere dutzend „Esprit“-Filialen, neben der im Kölner Hauptbahnhof unter anderem auch in Düsseldorf oder Essen, das berichtet die „Rheinische Post“.

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Von den rund 40 Filialen, die die PTH Group betrieb, werden mittlerweile nur noch vier „Esprit“-Geschäfte auf der eigenen Website aufgelistet (Hameln, Schweinfurt, Recklinghausen und Berlin). Alle anderen Filialen wurden bereits in „Catches“-Geschäfte umgewandelt, bei denen nun Kleidung von Marken wie Vero Moda, Jack & Jones oder Only. Die Zusammenarbeit zwischen dem Franchisenehmer und „Esprit“ scheint damit beendet zu sein.

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Die Modemarke hat bereits seit vielen Jahren mit Schwierigkeiten zu kämpfen. 2020 steckte das Unternehmen in einer Insolvenz, die Flaggschiff-Filiale auf der Kölner Schildergasse wurde 2020 geschlossen.

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Die Umsatzeinbußen während der Corona-Pandemie taten ihr Übriges. Nun ist auch die Kölner Filiale im Hauptbahnhof Geschichte, „Esprit“ ist in Köln nun noch in Weiden und auf der Ehrenstraße zu finden.

Wie lange das noch Fall sein wird, darf zumindest hinterfragt werden – denn auch das Jahr 2023 beendete die Modemarke, die 1968 im US-amerikanischen San Francisco gegründet wurde, mit tiefroten Zahlen im Geschäftsbericht. Der Rekordverlust bezifferte sich im vergangenen Jahr auf knapp 225,8 Millionen Euro.