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Letzter Vorhang schon am 25. März!Peter Millowitsch verkündet Blitz-Aus

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Peter Millowitsch im  Theater an der Aachener Straße. Hier stand er schon mit sechs auf der Bühne. 

Köln  – Keine neue Spielzeit, kein „Etappenhase“ an der Aachener Straße. Die Ära der Theater-Dynastie Millowitsch endet bereits am 25. März. Also schon in neun Wochen! „Es geht einfach nicht mehr. Ich habe beschlossen, jetzt den Schlussstrich zu ziehen“, erklärt Peter Millowitsch gegenüber EXPRESS.

Der Grund: Das Geld!

Renten-Rücklagen ins Theater gesteckt

Das Betriebskapital des Millowitsch-Theaters war immer privat investiertes Geld, das aber am Ende einer Spielzeit auch immer wieder eingespielt wurde. „Das hat sich geändert: Ich zahle nur noch drauf“, erklärt Millowitsch. „Wenn ich weiter meine privaten Rücklagen in das Theater stecke, verspiele ich meine Rente.“

Der Name Millowitsch lebt weiter

Willy Millowitsch führte das traditionsreiche Volkstheater in der sechsten Generation. Er heiratete seine Gerda, die beiden bekamen vier Kinder – die siebte Generation:  Katarina, Peter,  Susanne,  und Mariele. Peter und Mariele blieben kinderlos, Susanne bekam einen Sohn –  Johannes Millowitsch.

Der ist  heute 27 Jahre alt  hat Ingenieurwissenschaften studiert, lebt derzeit  in Asien und führt als einziger  den Familiennamen Millowitsch fort. 

Und das, obwohl auch Katarina Kinder bekam und inzwischen glückliche Oma von vier Enkelkindern ist. Aber ihre Kinder tragen  wie sie selbst den Nachnamen Eisenlohr. 

Keine Wiederaufnahme des Etappenhasen

Also zog Peter Millowitsch nun die Reißleine, kündigte bei der Volksbühne am Rudolfplatz an, das Theater für keine neue Spielzeit mehr zu buchen. Dabei wollte er eigentlich mit der Wiederaufnahme des Etappenhasen, mit dem der WDR 1953 die Liveübertragungen in die deutschen Wohnzimmer startete, aufhören. Nach der Spielzeit 2018/19.

Der Ausstieg des WDR war hart

Jetzt erklärt Millowitsch: „Der Ausstieg des WDR war hart, die Manpower, das Können und, ja, auch das Geld fehlen sehr. Guckt euch doch das Bühnenbild an – dafür gab es früher Szenenapplaus. Das kann ich mir alleine nicht mehr leisten. Außerdem scheint das Volkstheater aus der Mode, es kommen immer weniger Zuschauer.“

Stattdessen: Tratsch im Treppenhaus

Statt Millowitsch hat nun Christian Seeler, Ex-Intendant des Ohnesorg-Theaters, das Theater ab Dezember 2018 gebucht. Gegeben wird der Klassiker „Tratsch im Treppenhaus“. Mit Heidi Mahler  – und Peter Millowitsch. Die beiden sind seit Kindertagen befreundet und spielten das Stück schon sehr erfolgreich in Düsseldorf.

Nun im Millowitsch-Theater als angestellter Schauspieler auftreten  – geht das? Peter winkt ab. Ich gehe nicht mehr über Los, also ins Büro, sondern gleich in die Garderobe. So wie alle anderen Kollegen auch.“

Hassliebe zum Millowitsch-Theater

Vor 62 Jahren, damals war er sechs Jahre alt, hat Peter Millowitsch das erste Mal neben seinem Vater Willy auf der Bühne gestanden. Als der 1999 starb, führte Peter das Haus schon ein Jahr allein. „Mich hat immer eine Hassliebe mit dem Theater verbunden“, sagt er rückblickend.

Gefangen in der Familien-Tradition

„Ich war innerlich zerrissen. Denn mir war schnell klar, dass es das sein wird, was ich mein Leben lang machen werde. Keine Befreiung möglich, weil ich heiße, wie ich heiße. Mir bot niemand eine Rolle in Brechts Stück „Herr Punitila und sein Knecht Matti“ an. Ich war in der Familien-Tradition gefangen.“

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Natürlich macht Erfolg Spaß!

Das Glück auf der Bühne – für Peter Millowitsch war es eben auch, das Einpersonenstück  „Die Sternstunde des Josef Bieder“ spielen zu dürfen und damit Erfolg zu haben. „Dieses Stück kommt meinem Naturell sehr viel näher als mancher Schwank.“ Dann sagt er: „Natürlich macht es Spaß,  Erfolg zu haben, das Publikum von der Bühne herunter steuern zu können.“

Ehrlich? Ja, der Abschied tut weh!

Erseufzt und sagt dann: „Eigentlich würde ich mit Barbara Schöller jetzt Ideen für das nächste Stück entwickeln. Nun bin ich schon halb Privatier. Obwohl ich sicher hier und da noch mal Regie führen oder auf der Bühne stehen werde. Aber ich wusste schon mit 20, dass ich als letzter Millowitsch-Mohikaner das Licht ausmachen würde. Ich hatte fast 40 Jahre Zeit, mich darauf vorzubereiten. Und ehrlich? Ja, der Abschied tut weh.“

(exfo)