NRW-Wahl 2022Irre Statistik in Köln: Hochburg der Grünen stellt ganz NRW in den Schatten

Wahlparty der Grünen in Köln mit Kandidatin Berivan Aymaz.

Party bei den Grünen: Unter anderem hat Berivan Aymaz (l., in rot) ihren Wahlkreis in Köln gewonnen.

Die Grünen sahnen in Köln mächtig ab. Vier der sieben Wahlkreis gewonnen, das beste Gesamtergebnis – und eine kuriose Statistik mit Blick auf NRW.

von Thomas Werner (tw)

Was für ein Wahlerfolg der Grünen in NRW – und ganz besonders in Köln! In der größten NRW-Stadt sahnte die Partei mit 30,58 Prozent der Zweitstimmen sogar die meisten ab, vor der CDU (24,63Prozent) und der SPD (23,16 Prozent).

Eine irre Statistik zeigt, wie wichtig Köln für die Grünen geworden ist – und wie sehr die Partei hier von den Wählerinnen und Wählern geschätzt wird: Insgesamt sieben Direktmandate haben die Grünen in NRW gewonnen, vier dieser sieben Wahlkreise befinden sich in Köln!

NRW-Wahl in Köln: Grüne räumen gleich vier Direktmandate ab

Im Wahlkreis Köln I setzte sich Kandidatin Eileen Woestmann mit 33,6 Prozent der Erststimmen durch. Im Wahlkreis Köln II war Frank Jablonski mit 35,9 Prozent der strahlende Sieger, unter anderem vor CDU-Prominenz Bernd Petelkau (25,4 Prozent).

Gleiches Bild in Köln III, eigentlich traditionell SPD-Hochburg: Hier hängte Grünen-Kandidat Arndt Klocke (41,6 Prozent) unter anderem Jochen Ott (25,9 Prozent) von der SPD ab. Die 41,6 Prozent sind gleichzeitig das stärkste Ergebnis der Grünen in einem Wahlkreis in ganz NRW.

41,6 Prozent in Köln III sind bestes Ergebnis der Grünen in ganz NRW

Und auch in Köln VI waren die Grünen erfolgreich, hier siegte Berivan Aymaz (37 Prozent) unter anderem vor Florian Schuster (SPD, 26,2 Prozent) und Ex-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU, 14,5 Prozent), die ein mögliches Mandat aber wegen ihres Rücktritts nach der Mallorca-Affäre ohnehin nicht angenommen hätte.

Expertinnen und Experten erklären den großen Erfolg der Grünen in Köln vor allem mit dem Großstadt-Faktor. In den Augen der Wählerinnen und Wähler scheinen die Grünen in Sachen Metropolentwicklung die besten Argumente zu haben.

Warum sind die Grünen in der Stadt so stark? Großartiges Ergebnis in Köln

Und: Grün wählen heißt auch Klimarettung fordern – und das braucht Geld. Da mag sich an mancher Stelle auch die bessere finanzielle Situation vieler Menschen in der Stadt gegenüber ländlichen Regionen bemerkbar machen.

Den Wahlkreis Köln IV entschied die SPD für sich, hier vereinte Kandidatin Lena Teschlade 31,4 Prozent der Stimmen auf sich. CDU-Kandidat Thomas-Josef Welter (27,1 Prozent) wurde Zweiter.

NRW-Wahl in Köln: SPD gewinnt zwei Wahlkreis, CDU einen

Im Wahlkreis Köln V war die CDU mit Florian Braun (33,9 Prozent) stärkste Kraft. Hier landete SPD-Kandidat Christian Joisten (31,6 Prozent) auf Platz zwei.

Der Wahlkreis Köln VII wiederum ging an die SPD. Kandidatin Carolin Kirsch (32,8 Prozent) siegte deutlich vor den Grünen (Leon Philip Schlömer, 23,5 Prozent) und der CDU (Dominik Kaven, 23,2 Prozent).