Neue Corona-TestpflichtFrust und Freude bei Kölns Friseuren: So läuft es im Salon

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Kölnerin Katharina Hänel (27) führt noch schnell einen Selbsttest durch, bevor sie den Friseursalon betritt.

Köln – Wieder einmal gelten seit Montag (22. März) neue Corona-Regeln in Köln. Wer Friseure, den Zoo oder Museen besuchen will, braucht einen tagesaktuellen und negativen Schnelltest.

  • Seit Montag gilt die Testpflicht für Friseurbesuche in Köln
  • Viele Friseure bieten Selbsttests vor Ort an
  • Meinung der Kunden geht auseinander

Die Entscheidung dazu traf die Stadt Köln erst am Freitag (19. März). Die Organisationszeit war für die Friseure also nur knapp bemessen. Wie funktioniert die neue Vorschrift denn jetzt in der Praxis?

Corona-Selbsttest vor Kölner Friseursalons

Katharina Hänel steht bereits eine halbe Stunde vor ihrem Friseurtermin vor dem Salon „Bauer Bauer” in der Elsaßstraße. Ohne negatives Testergebnis darf sie den Salon nicht betreten. Doch die 27-jährige Lehrerin ist vorbereitet und zückt ihren mitgebrachten Selbsttest.

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Kölnerin Katharina Hänel (27) führt noch schnell einen Selbsttest durch, bevor sie den Friseursalon betritt.

Vor den Augen eines Mitarbeiters führt sie den Test durch. Sie scheint bereits routiniert, denn es ist nicht ihr erster Selbsttest. Jetzt heißt es warten.

Kölner Friseur zu Testpflicht: „Das gibt uns mehr Sicherheit”

Geschäftsführer Michael Ahlmeier (37) hält die Testpflicht für eine gute Lösung. Wer im Vorfeld kein Test gemacht hat oder keinen dabei hat, bekommt vom Salon einen zur Verfügung gestellt. Der kostet jedoch den Selbstkostenpreis von acht Euro. „Wir begrüßen die Entscheidung der Stadt Köln”, erklärt Ahlmeier. „Das gibt uns und den Kunden etwas mehr Sicherheit.”

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Michael Ahlmeier begrüßt als Inhaber des Salons „Bauer Bauer” die Entscheidung der Stadt Köln.

Auch Verena K. wartet auf ihr Ergebnis. Sie hat einen Test vom Salon erhalten. „Ohne das Angebot hätte ich den Termin absagen müssen”, erklärt sie. Auch sie habe kein Problem mit der neuen Regelung.

Der Test von Katharina Hänel ist negativ. „Ich finde das völlig in Ordnung. So fühle ich mich ein Stück sicherer, auch wenn es natürlich nur eine Momentaufnahme ist.”

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Der Schnelltest von Katharina Hänel ist negativ.

Kölner Friseurin führt im Salon Tests bei Kunden durch

Auch in der „Headlounge” im Kartäuserwall gibt es mit den Tests vorläufig keine Probleme. Der Salon ist voll besetzt – soweit wie erlaubt. „Die Regelung hätte schon viel früher eingeführt werden sollen”, meint Geschäftsführerin Ronak. Sie habe am Vormittag erst eine Schulung zur Durchführung der Tests abgeschlossen, sodass sie diese nun bei ihren Kunden durchführen kann.

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Friseurmeisterin Ronak zeigt das Zertifikat, mit dem sie Tests bei ihren Kunden durchführen darf.

Die Tests werden jedoch erst im Laufe des Tages geliefert. Vorerst müssen die Kunden sie noch selbst mitbringen oder ein bestehendes Testergebnis vorzeigen.

Kölner Friseure: Probleme bei der Organisation von Schnelltests

Dieses Problem gab es auch bei „Scissors by ferrand” in der Severinstraße. Die Zeit sei viel zu knapp bemessen gewesen, erklärt Inhaber Nils Ferrand. Das vergangene Wochenende habe sein Team versucht, Schnelltests zu besorgen. Das war jedoch wenig erfolgreich. Mittlerweile konnte er einige Tests besorgen, sodass sich die Kunden selbst vor Ort gegen die Zahlung des Einkaufspreises testen können.

Ferrand erkenne auch Verärgerung und Unverständnis bei seinen Kunden. Viele haben ihre Termine bereits wegen der Testpflicht abgesagt. „Wir fühlen uns immer mehr uns selbst überlassen”, sagt er. „Die Regierung sollte uns mehr unterstützen und die Tests zur Verfügung stellen. Dadurch kommen jetzt erhebliche Kosten auf uns zu.”

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Kundin Barbara Freund (37) zeigt einem Mitarbeiter des Salons ihr negatives Testergebnis.

Kundin Barbara Freund (37) gehört jedoch nicht zu denjenigen, die ein Problem mit dem Test haben. Sie bringt ein tagesaktuelles negatives Ergebnis mit und zeigt es vor dem Salon einem Mitarbeiter. „Wenn die Testpflicht helfen wird, freue ich mich darüber”, erklärt sie. Dennoch wünsche sie sich eine klarere Kommunikation der Regierung.