Demo in KölnBlankziehen für besseres Miteinander: Radfahrende zeigen viel nackte Haut

Teilnehmerinnen und Teilnehmer am „Naked Bike Ride“ fuhren am 11. September 2022 durch Köln. Hier sind sie auf der Severinsbrücke.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer am „Naked Bike Ride“ fuhren am 11. September 2022 durch Köln. Hier sind sie auf der Severinsbrücke.

Nackte Menschen auf Fahrrädern: Dieses Bild bot sich am Sonntag vielen Passantinnen und Passanten in Köln.

Klamotten runter, rauf aufs Rad: In Köln fuhren am Sonntag (11. September 2022) mehr als 50 Radfahrer und Radfahrerinnen nahezu unbekleidet durch die Stadt. Beim „Naked Bike Ride“ wollten sie für ein besseres Miteinander im Straßenverkehr demonstrieren.

„Auch wenn wir einen Helm tragen, sind unsere Körper verletzlich. Danke, dass ihr heute eure Körper zeigt!“, bedankte sich eine Aktivistin bei den fast komplett nackten Demo-Teilnehmenden.

Ganz nackt durfte man sich nach Polizeivorgaben aber nicht auf den Sattel schwingen. Deshalb hatten die Veranstalter im Vorfeld zu „kreativen, bunten, lustigen Bedeckungen“ aufgerufen. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Grünen Jugend, den Klimafreunden Köln und der Initiative Radkomm.

Besagte Aktivistin sagte außerdem: „Seit 2015 sind über 50 Menschen in Köln im Straßenverkehr zu Tode gekommen. Es gibt Statistiken, die ganz klar belegen: Von 75 Prozent der Unfälle, die zwischen Pkw-Fahrenden und Radfahrenden geschehen, sind die Pkw-Fahrenden die Verursachenden. Sie sind aber nicht diejenigen, die zu Schaden kommen – das sind wir, die auf dem Fahrrad sitzen.“

Köln: „Naked Bike Ride“ am 11. September

Diesmal startete der „Naked Bike Ride“ um 16 Uhr in der Schaafenstraße. Dann ging die Rundfahrt weiter über den Hohenstaufenring und die Severinsbrücke bis zum Ottoplatz in Deutz, wo es eine kurze Pause und Redebeiträge gab. Im Anschluss fuhr der Demonstrationszug über die Deutzer Brücke, den Heumarkt und die Ringe bis zum Ebertplatz.

„Der Naked Bike Ride ist unser Manifest für Wertschätzung, Toleranz und Freude an der Begegnung und im Umgang miteinander“, hatte die Radkomm-Vorsitzende Ute Symanski im Vorfeld gesagt.

„Auch wenn wir auf dem Rad oft nicht nackt sind, fühlt es sich so an. So schutzlos sind wir als Radfahrende im Verkehr“, formulierte Svenja Rickert, Vorstandsvorsitzende der Klima-Freunde.

Jurek Schülke von der Grünen Jugend ergänzte: „Das Fahrrad ist das Rückgrat und die Zukunft einer grünen, urbanen Mobilität. Es gibt noch viel zu tun und wir machen uns auf den Weg für eine echte Verkehrswende in Köln.“ (red)