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Mega-Zoff in KölnDemo sorgt für Protest-Welle

Auch am 21. September 2024 fand in Köln der sogenannte „Marsch für das Leben“ statt.

Auch am 21. September 2024 fand in Köln der sogenannte „Marsch für das Leben“ statt.

Tausende Abtreibungsgegner und Abtreibungsgegnerinnen wollen am Samstag in Köln demonstrieren. Doch der Widerstand ist riesig.

Am Samstag (20. September) droht in Köln die Konfrontation!

Der sogenannte „Marsch für das Leben“, organisiert vom Bundesverband Lebensrecht (BVL), will durch die Stadt ziehen. Die Organisatoren und Organisatorinnen sprechen vom Einsatz für die „Menschenwürde von der Zeugung bis zum Tod“. Doch für viele Gegner und Gegnerinnen ist es eine „menschenfeindliche Agenda“ und ein gefährlicher Rückschritt.

Die Polizei rechnet mit einem Großeinsatz. In Köln und Berlin haben die Veranstalter und Veranstalterinnen jeweils eine Kundgebung mit 5000 Teilnehmern und Teilnehmerinnen angemeldet. Losgehen soll es um 13 Uhr. Doch auch der Gegenprotest formiert sich: In Köln sind 1000 Menschen angemeldet, in Berlin sogar 2000.

Das Kölner Bündnis „Pro Choice“, das eine Gegendemonstration organisiert, schlägt Alarm. Der Marsch sei „eine Demo, auf der gegen das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche gehetzt wird“. Hinter der Fassade des Lebensschutzes würden Akteure stehen, „die das Selbstbestimmungsrecht über den eigenen Körper angreifen“.

Auch die Kölner Grünen machen mobil und rufen dazu auf, dem Marsch „entschlossen entgegenzutreten“. Ihre Ansage ist glasklar: „Selbstbestimmung ist nicht verhandelbar. Wer glaubt, unsere Rechte einschränken zu können, bekommt Widerstand.“ Sie sehen sogar eine Nähe zum Faschismus und christlichen Fundamentalismus.

Unterstützung für den Protest kommt auch aus anderen Städten, wie zum Beispiel aus Dortmund. In einem Aufruf von dort heißt es: „Sie nennen sich Pro-Life-Bewegung, aber wollen eigentlich körperliche Selbstbestimmung massiv einschränken und Schwangerschaftsabbrüche verbieten.“ Ihr Weltbild richte sich außerdem gegen queere Menschen und Lebensentwürfe abseits der Mutter-Vater-Kind-Familie.

Brisant: Der Marsch erhält Unterstützung aus der Kirche. Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki schickt einen Grußbrief: „Für Ihr Engagement zum Schutz des menschlichen Lebens danke ich Ihnen und grüße Sie herzlich“, schreibt der Kardinal. Weihbischof Dominikus Schwaderlapp feiert eigens für den Marsch eine Messe im Dom.

Aber selbst innerhalb der katholischen Kirche gibt es Zoff. Schon vor zwei Jahren kritisierte der Bund der Deutschen Katholischen Jugend im Erzbistum Köln, dass der „Marsch für das Leben“ auch Rechtsextreme anziehe.

Eine Nähe zur AfD weist der Bundesverband Lebensrecht zurück

Der Bundesverband Lebensrecht (BVL) feierte zuletzt die verhinderte Kandidatur von Frauke Brosius-Gersdorf für das Bundesverfassungsgericht und schrieb: „Der Wind dreht sich.“ Die Verantwortlichen lobten im Zusammenhang mit der gezielten Kampagne „die wachsende Bedeutung und Vielfalt von bisher weniger einflussreichen und von neuen Medien“.

Eine Nähe zur AfD weist Alexandra Maria Linder, Vorsitzende des Bundesverbands Lebensrecht, zurück: Der Verband sei „überparteilich, überkonfessionell und unabhängig“. Doch dass rechte Gruppen mitmarschieren, wird regelmäßig dokumentiert – und von den Veranstaltern und Veranstalterinnen nicht wirksam verhindert. (red)