Streit auf YouTube eskaliertKölner Star beendet Karriere – „du bist wirklich der Allerletzte“

Leeroy Matata, sitztend im Rollstuhl, grinst in die Kamera.

YouTube-Star Leeroy Matata („Leeroy will's wissen“), hier am 3. August 2020 als Gast in einem anderen Format, hat seine Social-Media-Karriere beendet.

YouTuber Leeroy war in letzter Zeit berechtigter Kritik, aber auch Missgunst und Feindseligkeiten ausgesetzt. Nun hat der Kölner Influencer die Reißleine gezogen.

von Julian Meiser (jm)

Social Media ist ein hartes Pflaster. Das bekam auch Leeroy Matata (26, bürgerlich: Marcel Gerber) zu spüren. Der Kölner YouTuber, dessen Kanal „Leeroy will's wissen“ von über 2,4 Millionen Menschen abonniert ist, hat seine Social-Media-Karriere beendet. Ein Schock für seine Fans!

Die Hiobsbotschaft verkündete er seinen Followerinnen und Followern am Mittwoch (29. November 2023) in einem knapp 73-minütigen Video namens „Ende“. Darin nennt er die Gründe für seinen Rückzug.

Leeroy Matata zieht sich von YouTube zurück

In der jüngeren Vergangenheit war der gebürtige Bonner Leeroy Matata dafür kritisiert worden, journalistische Fehler begangen zu haben. Die Kritik kam beispielsweise von Influencer-Kollegen wie „Rezo“ (31) oder vom Streamer „MontanaBlack“ (35, bürgerlich: Marcel Eris).

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Dass nicht immer alles absolut rund lief und er journalistische Standards nicht immer einhalten konnte, räumt Leeroy ein: „Ich bin YouTuber und ich hätte es einfach dabei belassen sollen.“ Im Video zeigt sich Leeroy durchaus selbstkritisch, versucht aber auch, die ihm zur Last gelegten Vorwürfe zu entkräften.

Zu Beginn seiner YouTube-Karriere hatte Leeroy noch über sein Leben als Rollstuhlfahrer berichtet. Mit zunehmendem Erfolg lud er teils Menschen mit Behinderung oder heftigen Schicksalsschlägen, teils aber auch prominente Gäste in sein Format ein. Beispielsweise Fußball-Trainer Jürgen Klopp.

In seinen Videos gab Leeroy aber auch strittigen Personen eine Bühne. So auch dem AfD-Politiker Ruben Rupp (33), der sich mit einer ebenfalls eingeladenen Transfrau über das Gender-Thema unterhielt. Die Kritik: Leeroy soll in seiner Funktion als Moderator und Gastgeber nicht kritisch genug interveniert haben, als zum Teil falsche Behauptungen aufgestellt wurden.

Gleiche Kritik gilt für Leeroys Interview mit einem Zeitzeugen, der als Wehrmachtssoldat beim Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 dabei war. Öffentlich kam Kritik auf, der Mann habe die Bühne genutzt, um den Holocaust zu verherrlichen und Leeroy habe nicht eingegriffen.

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Vom Influencer „Rezo“ (u.a. „die Zerstörung der CDU“) wurde Leeroy auch die Verherrlichung und Bewerbung von Glücksspiel unterstellt. In seinem Abschieds-Video streitet Leeroy das vehement ab.

„MontanaBlack“ warf Leeroy zudem vor, sich als Mittäter schuldig gemacht zu haben, als er eine zoophile Person (Drang zu Sex mit Tieren, d. Red.) in seinem Format interviewt hatte. Auch darauf reagiert Leeroy mit Unverständnis.

Hier das Abschiedsvideo in voller Länge ansehen:

„Das muss man sich mal reinziehen, du nennst mich vor einem Millionenpublikum einen Mittäter von so einer kranken Scheiße – das geht nicht in meinen Kopf“, echauffiert sich Leeroy über diesen Vorwurf: „Du bist wirklich der Allerletzte auf ganz YouTube, der über Fehler anderer reden sollte.“

Zum Hintergrund: Seit Jahren wird „MontanaBlack“ vorgeworfen, durch Promotion von Glücksspielen mitschuldig zu sein an der Spielsucht vieler seiner Fans. In früheren Videos und Streams zeigte er sich regelmäßig mit Online-Casino-Inhalten.

Der Grund für den Rückzug von Leeroy sei aber nicht die Kritik an seiner Arbeit, sondern privater Natur. „Jetzt bin ich halt einfach an dem Punkt, dass ich das nicht mehr für mein Leben möchte“, erklärt er sichtlich gerührt im Video. Auf seine Reise sei er „unglaublich stolz“.