Korso durch KölnKriegs-Demo statt Gedenken: Was die Kutten vieler Biker wirklich verrieten

Pro-Russischer Motorrad-Korso durch Köln.

Der Motorrad-Korso am Sonntag durch Köln wurde von der Polizei begleitet. Auch viele „Nachtwölfe” waren mit von der Partie.

Mehrere Demos rund um den Ukraine-Krieg am Sonntag (8. Mai) in Köln: Auch einige „Nachtwölfe“ waren zur Motorrad-Demo gekommen.

Das Reiz-Thema Ukraine-Krieg war am Wochenende auch in Köln allgegenwärtig. Ob bei der großen Friedens-Demo oder den pro-russischen Kundgebungen – das Thema beschäftigt viele Menschen weiterhin extrem.

Dem Datum angemessen – am 8. Mai 1945 kapitulierte Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg – hatten etwa 150 Motorradfahrer und -fahrerinnen eine Demo angemeldet. Etwa 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern bahnten sich mit Polizei-Begleitung ihren Weg vom Merheimer Friedhof über verschiedene Stationen bis zum Westfriedhof.

Pro-Russland-Demos in Köln: Einige „Nachtwölfe“ bei Motorrad-Demo

Doch statt Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkriegs wurde auch in Köln eine andere Botschaft gesendet – zu sehen unter anderem auf den Kutten vieler Bikerinnen und Biker. Oft zu sehen: das Logo der „Nachtwölfe”. Der Motorrad-Club gilt als extrem Putin-nah und soll laut Berichten Verbindungen bis in den Kreml pflegen.

Wie die Polizei am Sonntag (8. Mai) berichtete, soll es bei der Demo aber ruhig geblieben sein.

Fühlinger See: „In der Ukraine ist eine Nazi-Regierung an der Macht”

Zu einer weiteren Aktion kam es fast zeitgleich am Fühlinger See. Unter dem Motto „Erinnerungen an die Opfer des Krieges“ versammelten sich rund 1000 Menschen, feierten und ließen keinen Zweifel daran, was sie vom Krieg in der Ukraine halten.

„In der Ukraine ist eine Nazi-Regierung an der Macht“, behauptet Initiatorin Elena Kolbasnikova gegenüber Bild. Die Ukraine selbst trage die Schuld, dass es zu den russischen Angriffen kommen musste. „Seit 2014 führt dieses Land gegen die friedliche Bevölkerung im Donbass einen Krieg und niemand hat dazu was gesagt.” Auch große Teile der medialen Berichterstattung über den Krieg halte sie für „Fake“.

Demo durch Köln: Polizei ändert Route, um Konfrontation zu verhindern

Eine Meinung, die von der russischen Weltsicht und Propaganda geprägt ist, mit der die Organisatorin aber alles andere als alleine da stand.

Immerhin: Auch bei dieser Aktion soll es laut Polizei-Bericht größtenteils ruhig geblieben sein. Allerdings hatte die Polizei kurzfristig die Route der Demo verändert, um ein mögliches Zusammentreffen mit einer pro-ukrainischen Gegendemonstration zu verhindern. (tw)