Absage von Superstar-Konzert?Anwälte mit schlechten Nachrichten für Kölner Lanxess-Arena

Überblick über die ganze Lanxess-Arena in Köln bei einem Auftritt von Seeed.

In der Kölner Lanxess-Arena, hier 2019 beim Konzert von Seeed, treten auch 2023 wieder zahlreiche Stars auf.

Der Zoff um das Konzert von Roger Waters in Köln im Mai 2023 geht weiter. Jetzt kommt raus: Die Lanxess-Arena wollte den Vertrag mit dem Veranstalter kündigen.

von Thomas Werner (tw)

Auch 2023 geben sich die Stars in der Kölner Lanxess-Arena die Klinke in die Hand. Ob Apache 207 (17. Januar), Robbie Williams (3x im Februar), Helene Fischer (6x im März/April), Elton John (3x im Mai), Herbert Grönemeyer (27. Mai), KISS (2. Juli) oder andere Top-Acts – die Konzert-Liste ist schon jetzt beeindruckend.

Aber: Über kaum ein Konzert wird so viel geredet wie über das am 9. Mai 2023. Dann nämlich ist Musik-Legende Roger Waters (79) zu Gast in Köln – und schon Monate vorher gibt es Zoff.

Roger Waters in Köln: Lanxess-Arena wollte raus aus Vertrag mit Veranstalter

Der Grund: Der Musik-Superstar, 1965 einer der Gründer von „Pink Floyd“, gilt als Verschwörungstheoretiker und Israel-Hasser. 

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Zahlreiche Menschen und Institutionen in Köln fordern eine Absage des Konzerts. Zuletzt hatte sich die Kölner Synagogen-Gemeinde in einem offenen Brief an Arena-Chef Stefan Löcher gewandt und ihn mit deutlichen Worten zum Handeln aufgefordert.

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Jetzt kommt raus: Die Arena will raus aus dem Vertrag mit Veranstalter „Dirk Becker Entertainment“ (vom eigentlichen Veranstalter „FK Scorpio“ mit der Abwicklung in Köln beauftragt), kann aber nicht!

„Die von uns veranlasste Prüfung des Vertrages durch eine renommierte Anwaltskanzlei hat ergeben, dass es derzeit keine rechtliche Basis für eine außerordentliche Kündigung des entsprechenden Mietverhältnisses gibt“, bestätigt Löcher gegenüber EXPRESS.de. 

Roger Waters steht mit Gitarre auf der Bühne in Glasgow und singt bei einem Konzert.

Roger Waters, hier 2018 bei einem Konzert in Glasgow, wird im Mai 2023 auch in Köln zu sehen sein.

Das Problem: Bei Musik-Konzerten oder anderen Auftritten tritt die Arena nur als Vermieter auf, hat keinen Vertrag mit Künstlern wie Roger Waters selbst.

„Die Äußerungen von Herr Waters finden wir persönlich ebenfalls sehr problematisch, da sind wir uns inhaltlich mit dem Veranstalter vollkommen einig“, sagt Löcher. Dennoch sind der Arena die Hände gebunden. Eine hohe Vertragsstrafe wäre nach der Corona-Durststrecke kaum zu verdauen.

Allerdings sei man mit dem Veranstalter in engem Austausch. FK Scorpio zieht allerdings keine Konsequenzen. Die Verträge seien unterzeichnet worden, „bevor der Künstler Aussagen getätigt hat oder wir Kenntnis über einzelne Statements hatten, die wir selbst problematisch finden und keinesfalls unsere eigenen Ansichten widerspiegeln“, heißt es in einem Statement der Firma.

Ob das Konzert tatsächlich stattfindet? Aktuell deutet viel darauf hin, dass Waters mit seinen kruden Ansichten (u.a. zum Ukraine-Krieg oder zum Tod von George Floyd) auch auf das Kölner Publikum losgelassen wird.