Lustige AnekdotenKölns jeckste Zwillinge: „Wollte Karneval als mein Bruder gehen“

Torsten und Oliver Gralla stehen vor einem Weihnachtsbaum

So grüßten sie erst 2021 an Weihnachten in die Kamera: Oliver (links) und Torsten Gralla.

Torsten und Oliver Gralla sind Kölns jeckste Zwillinge. Die Brüder werden ständig verwechselt.

von Ayhan Demirci (ade)

Freundliche, anerkennende Begrüßungen auf der Straße ist Torsten Gralla (50) gewohnt: „Tag, Herr Doktor!“ Das Problem ist: Er ist gar nicht gemeint. Der Urologe, das ist der Oliver. Tusch und Tärää! Im EXPRESS erzählen Kölns jeckste Zwillinge aus dem Kuriositätenkabinett ihres Lebens.

Dabei sind die Gralla-Twins klassische Imis, eingewandert aus Recklinghausen, wo sie am 30. Juli 1972 geboren wurden. Natürlich nacheinander. Torsten war der eiligere. Tärää! Bisschen Pech gehabt! Denn weil die Laune der Geburtsfolge ihn zum insgesamt zweiten Kind der Grallas bestimmt hatte und Oliver zum dritten, blieb der spätere Urologe vom Wehrdienst befreit – der dritte Sohn einer Familie wurde nach den Richtlinien des Verteidigungsministeriums nicht eingezogen.

Köln: Zwillingsbrüder stiften ständig Verwirrung

Ihrem innigen Verhältnis hat das nicht geschadet: „Bis zum Studium waren wir wie beste Freunde. Zwischendurch hat es auch gehakelt, aber jetzt ist es schön. Das Schöne ist ja: Man kann gar nicht enger verwandt sein. Man ist genetisch gleich. Das merkt man schon.“

Der eine hat einen speziellen Schaden im Gelenkwirbelbereich – hat der andere auch. „Du hast doch da so ein Ding unterm Auge“, sagt Oliver und sucht das Gesicht des Bruders ab: „Das hab ich auch.“ Beide sind Linkshänder. Und dann der identische Bartwuchs. Erst ließ Torsten es sprießen – Oliver machte es ihm nach und muss selbst lachen, als er erzählt, warum: „Ich wollte Karneval als mein Bruder gehen ...“ Ernsthaft!

Torsten und Oliver Gralla als Kinder

Links ist Torsten, rechts Oliver. Oder war es andersrum?

Wen wundert's also, dass die Brüder so oft verwechselt werden. Zumal sie beide auf den Kölner Ringen unterwegs sind. Torsten, der Jura studiert und als Rechtsanwalt gearbeitet hat, ist Justiziar beim Handelsverband BHB – er hat sein Büro am Hohenzollernring.

Oliver, der zuvor an der Berliner Charité war, hat seine Urologie-Praxis am Kaiser-Wilhelm-Ring. Meist ist es Torsten, der für Oliver gehalten wird – weil der „Männerarzt“ allein schon bis zu 50.000 Leuten aus der Patientenkartei bekannt ist, zudem hat er einen Medizinkanal auf Youtube.

Die unfairste Verwechslung erlebten die Twins übrigens als Teens im Handballverein. Nach einem Riesenspiel um die Entscheidung in der Bezirksmeisterschaft titelte die Lokalzeitung ganz groß: „Torsten Gralla Match-Winner!“ Natürlich war's der Falsche.