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Welt- und Kalter KriegHistorisch: XXL-Bunker in Köln erstmals frei für Besucher

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Beklemmender Blick in den engen Flur, links und rechts gehen die Räume ab.

Köln – Es ist kalt, eng und muffig in Kölns Hochbunker „Grüner Hof“, der den Menschen in Nippes im Zweiten Weltkrieg regelmäßig Zuflucht und später im Falle eines Atomkriegs eine kleine Überlebenschance bot. 800 bis 1000 Kölner zitterten hier um ihr Überleben.

Bunker in Köln erstmals zugänglich

77 Jahre nach seiner Fertigstellung ist er am Sonntag (8.September, 12 bis 18 Uhr) beim „Tag des offenen Denkmals“ erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich. Bisher durfte nie ein gewöhnlicher Besucher den Luftschutzraum begehen. Bis auf kurze Umbauten für die Erfordernisse im Zeitalter des Kalten Krieges blieben Räume und Ausstattung geheim und die gepanzerten Türen dauerhaft verschlossen.

Kölner Hochbunker im Detail 

EXPRESS erklärt das Beton-Monstrum mitten in Mauenheim. Erbaut: 1942 im Rahmen des „Führer-Sofortprogramms“. Die Wände sind rund 1,50 Meter dick, das Dach bis zu drei Meter. Architekt war Ernst Nolte (1897-1973), der u.a. das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium bauen ließ.

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Architektur: Zwei Stockwerke boten rund 1000 Quadratmeter Platz. Es gab fließend Wasser, Toiletten sowie eine Heizungs- und eine teils manuelle Lüftungsanlage. Diese saugte Luft über einen Dachkamin an und zog sie durch eine Sandschicht, um Luftbelastungen auszufiltern.

Aufteilung: Der Bunker verfügte über 80 Räume, genannt „Zellen“, mit Etagenbetten. „Jeweils bis zu sechs Menschen teilten sich eine Zelle, also überwiegend Familien oder befreundete Nachbarn“, erklärt Robert Schwienbacher (56), Vorsitzender vom Kölner Festungsmuseum e.V. „Klar war: Jeder wehrfähige Mann durfte nicht in den Bunker, er war also überwiegend für Frauen, Kinder und Senioren gedacht.“

Bunker-Führung auch für Behinderte

Historiker Georg Ruppert (49), der mit Schwienbacher und Kollegen die kostenlosen Bunker-Führungen (auch geeignet für Rollstuhlfahrer und Blinde) im 20-Minuten-Takt durchführt, betont: „Um den muffigen, öligen Geruch so weit es geht zu entfernen, haben wir mit fleißigen Helfern den Bunker vorher in vielen Arbeitsstunden gereinigt, gelüftet und aufgearbeitet. Aber natürlich bleibt ein Bunker ein Bunker.“

Kölner Historiker suchen Zeitzeugen

Historiker Georg Ruppert abschließend: „Wir freuen uns über jeden Besucher, der dieses denkmalgeschützte Bauwerk einmal exklusiv von innen sehen möchte. Wir zeigen zudem eine Ausstellung über 25 Kölner Hochbunker und eine Multimedia-Show. Parallel suchen wir Zeitzeugen, um dieses Kapitel der Stadt-und Architekturgeschichte zu dokumentieren.“