Die Wohnungssuche in Köln stellt viele vor eine Herausforderung. Umso dreister erscheint das, was als Wohnung angeboten wird.
Kölner WohnungsinseratNicht der saftige Preis erhitzt die Gemüter – „nicht mal für umsonst“

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Auch wenn viele in Köln händeringend eine Wohnung suchen, empört viele das Inserat einer angeblich gemütlichen Wohnung. Das Symbolbild wurde im Juni 2019 in Köln aufgenommen.
Ein „dreistes“ Wohnungsinserat hat für Empörung auf dem ohnehin angespannten Kölner Wohnungsmarkt gesorgt. Der Wohnungsmarkt in Köln ist ein Haifischbecken, bei dem saftige Mietpreise an der Tagesordnung sind.
Doch selbst hartgesottene Kölnerinnen und Kölner können bei bestimmten Angeboten immer noch die Contenance verlieren. So sorgte eine wenig einladende Wohnung in Köln-Buchforst kürzlich auf der Plattform „kleinanzeigen.de“ für einen regelrechten Sturm der Entrüstung, wie „t-online“ berichtet.
Das angebotene Objekt ist eine Souterrain-Wohnung mit 27 Quadratmetern. Der Preis? Stolze 725 Euro Warmmiete, zusammengesetzt aus 25 Euro Heizkosten und 75 Euro Nebenkosten, und einer ebenso saftigen Kaution von 1300 Euro.
Doch nicht der Preis, sondern der miserable Zustand der Wohnung lässt die Gemüter hochkochen. Was der einfallsreiche Vermieter als „gemütliche“ Einzimmer-Wohnung präsentiert, sehen Internetnutzerinnen und -nutzer auf Reddit als ein wahres „Rattenloch“.
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Nachdem ein User die Anzeige inklusive Fotos auf Reddit geteilt hatte, ließen die spöttischen Kommentare nicht lange auf sich warten. Feuchte, schmutzige Wände, eine Toilette ohne Deckel, eine verdreckte Küche und Putz mit diversen Löchern zeigen die unattraktive Seite des Angebots.
Viele fassungslos über Kölner Wohnungsanzeige: „Rattenloch“
„Wie kann man so etwas vermieten und so einen Preis verlangen?“, empört sich ein Nutzer. „Nichtmal für umsonst würde ich in diesem Rattenloch wohnen“, teilt ein anderer seine Abneigung mit. „Die Bude gehört kernsaniert oder zumindest grundgereinigt“, lautet ein weiteres vernichtendes Urteil.
Nichtsdestotrotz gibt es Skeptikerinnen und Skeptiker, die anmerken, dass auch diese Unterkunft vermutlich bald ein Zuhause für jemanden werden wird. Bei angespanntem Wohnungsmarkt könne schließlich nicht jede und jeder wählerisch sein.
„Zum Besichtigungstermin werden mindestens siebzig Menschen gegeneinander antreten“, prophezeit ein Kommentator und vermutet, der finale Mieter oder die Mieterin sei sogar bereit, mehr zu zahlen. „Ekelhaft und so, aber irgendwer wird's mieten“, lautet ein weiterer Kommentar.
Zudem fragen sich kritische Stimmen, warum die politischen Verantwortlichen solche Entwicklungen hinnehmen. „Ich finde, es sollte ein Gesetz erlassen werden, dass der Eigentümer ab einer bestimmten Dreistigkeit enteignet wird“, schlägt ein Reddit-Nutzer ironisch vor. Ein anderer geht sogar so weit, drastische Maßnahmen zu fordern: „Der Typ, der das vermietet, gehört nach Guantánamo.“
Immerhin erkennt der Vermieter die „Problemzonen“ seiner geschundenen Wohnung an, beschreibt er sie doch als „renovierungsbedürftig“. (red)