Die Kölner TiermassakerKommentar: Wie erklären wir das Grauen unseren Kindern?

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Mit diesem Schreiben sucht die Schulleitung nach den Tätern, die an einer Porzer Grundschule ein Tiermassaker anrichteten.

von Ayhan Demirci (ade)

Köln – Erst die Tötung der Schwanenmutter am Mediapark, jetzt das Tiermassaker an einer Grundschule in Porz. Was den Tieren angetan wurde, ist das eine, es ist abscheulich und schlimm. Ihnen wurde das Leben genommen, sie wurden gequält und für die Befriedigung niederster Instinkte missbraucht.

Getötete Schwäne, Enten, Kaninchen: Kinder trauern um ihre Freunde und Gefährten

Dann ist da aber vor allem das Leid der Kinder, das uns bestürzt. Sie, die hier wie da um ihre schutzlosen Gefährten trauern und nun allen Trost brauchen.

Hier lesen Sie mehr: Das Tiermassaker von Köln-Porz

Lehrer und Eltern stehen vor der schwierigen Aufgabe, eine den Kindern unbekannte Dimension von Brutalität zu erklären (in Wahrheit sind wir im digitalen Zeitalter nicht sicher, welchen Zumutungen/gefährlichen Inhalten Kinder und Heranwachsende schon im „Alltag“ ausgesetzt sind).

Der Horror dieser Tage: Böses in den Nachrichten

Es kommt aber noch etwas anderes hinzu. Es mag Zufall sein, doch zur beklemmenden Realität dieser Tage zählt eine Parallelität schrecklicher Ereignisse: seit Monaten verfolgen uns immer neue Enthüllungen um Kindesmissbrauch: Lügde, Bergisch Gladbach, nun Münster, alles in NRW im Übrigen.

Schließlich Maddie McCann und auch George Floyd, auch dies alles Horror, der unseren Kindern nicht verborgen bleibt. Wenn eine zehnjährige Tochter, wie an Fronleichnam geschehen, am Abend mit traurigen Augen „beichtet“, sie habe das Bild von Floyd und dem Polizisten gesehen, sie könne nun nicht schlafen, dann haben wir leider ein Problem.

Dann bleibt uns vielleicht zu sagen, dass die allermeisten Menschen gute Absichten haben, sie vielleicht einer Mücke, aber ansonsten ­­­­­­­nicht einmal einer Ameise etwas zu Leide tun. Dass aber in diesem Land beispielsweise Küken, weil „nutzlos“, geschreddert werden, verschweigen wir. Betonen aber stattdessen, dass der Staat alles tun sollte und wird, Mörder nach den Buchstaben des Gesetzes zu bestrafen, ganz gleich, ob sie sich an Menschen oder Tieren schuldig gemacht haben.