Kölner SportmedizinerSpoHo-Legende Wildor Hollmann (†96) an Corona gestorben

WildorHollmann

SpoHo-Legende: Wildor Hollmann ist im Alter von 96 Jahren verstorben.

von Thomas Werner (tw)

Köln – Wildor Hollmann ist tot. Der Vater der „Trimm dich“-Bewegung in Deutschland und Legende der Deutschen Sporthochschule Köln ist im Alter von 96 Jahren nach einer Corona-Infektion verstorben. Dies teilte die Deutsche Sporthochschule Köln (DSHS) am Freitag (14. Mai) mit.

  • Wildor Hollmann im Alter von 96 Jahren verstorben
  • Sportmediziner war als Student 1947 zur DSHS Köln gekommen
  • Hollmann starb im Kreise seiner Familie

Bereits am Donnerstag (13. Mai) soll Hollmann im Kreise seiner Familie in Viersen verstorben sein.

Wildor Hollmann: Legende der DSHS Köln stirbt im Alter von 96 Jahren

„Die Deutsche Sporthochschule Köln trauert um ihren ehemaligen Institutsleiter und Rektor, dessen Name untrennbar mit der Kölner Sportuniversität verbunden bleiben wird”, heißt es in einer Stellungnahme der DSHS Köln.

Bereits 1947, im Gründungsjahr der Sporthochschule, war der junge Hollmann als Medizinstudent nach Köln gekommen. Es folgte 1957 eine Dozentur, 1958 die Gründung des Instituts für Kreislaufforschung und Sportmedizin sowie 1965 der Ruf auf den neu eingerichteten Lehrstuhl für Kardiologie und Sportmedizin.

Wildor Hollman kam bereits 1947 nach Köln

Fortan war Hollmann der DSHS Köln eng verbunden, war Institutsgründer, Rektor, Prorektor, Dekan, Wissenschaftler, Arzt deutscher Nationalmannschaften und begeisternder Dozent für unzählige Studierendengenerationen. Bis zuletzt hatte er selbst Vorlesungen an der SpoHo gegeben.

„Noch im Wintersemester 2019/2020 hat er mit seinem Wissen und seinem Charme junge Studierende der Deutschen Sporthochschule Köln begeistert und war enttäuscht, dass diese Vorlesung im folgenden Sommersemester pandemiebedingt ausfallen musste”, heißt es in der Mitteilung der Sporthochschule.

Wildor Hollmann: Forschung machte ihn überregional bekannt

Seine Forschung machte Hollmann auch überregional bekannt, er erhielt Ehrentitel und Auszeichnungen aus allen fünf Kontinenten. Olympiaarzt Prof. Bernd Wolfarth, Präsident der Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP), würdigt Hollmanns Leben:

„Die bereits 1958 von Prof. Hollmann verfasste Definition von Sportmedizin ist noch heute gültig und wird seitdem in seiner englischen Fassung vom Weltverband der Sportmediziner*innen (FIMS) geführt. Seine sportmedizinische Pionierarbeit hat Generationen von Wissenschaftler*innen und Mediziner*innen geprägt und seine Forschungserkenntnisse gelten noch heute als Meilensteine in vielen Bereichen der Sportmedizin.“

DSHS Köln verliert einen ihrer größten Wissenschaftler

Unter anderem verlieh ihm die Bundesrepublik Deutschland das Schulterband zum Großen Bundesverdienstkreuz mit Stern.

Und Köln? Die Stadt, besonders aber die SpoHo, verliert einen ihrer größten Wissenschaftler. Und eines der Herzstücke der Hochschule. So heißt es zum Ende der offiziellen Mitteilung: „Ohne die Deutsche Sporthochschule wäre sein Leben völlig anders verlaufen, hat er einmal gesagt. Ohne Wildor Hollmann wäre auch die Deutsche Sporthochschule Köln eine andere ...”

In einem Interview anlässlich seines 95. Geburtstags gab Wildor Hollmann der Nachwelt noch einen weisen Rat: „Man sollte sich selber nie überbewerten. Bei allem, was über mich gesagt wird, bin ich am Ende doch immer noch der kleine Wildor.“