„Ein Bild, das sich niemand wünscht“Polizei äußert sich zu Sicherheitsmaßnahmen am Kölner Dom

Polizeibeamte stehen vor dem Kölner Dom.

Der Kölner Dom wird auch im neuen Jahr erstmal weiterhin von Beamtinnen und Beamten geschützt, wie hier am 26. Dezember 2023.

Nach den möglichen Anschlagsplänen auf den Kölner Dom hat sich die Polizei nach Silvester zu den Sicherheitsmaßnahmen rund um das Kölner Wahrzeichen geäußert.

Wie geht es in Bezug auf die Sicherheitsmaßnahmen rund um den Kölner Dom weiter? Im Zusammenhang mit dem Terroralarm für den Dom bleibt die Polizei auch nach der Ingewahrsamnahme weiterer Verdächtiger wachsam. Bis auf Weiteres soll die Kathedrale am Rhein von Beamtinnen und Beamten beschützt werden.

„Es wird weiter Sicherheitskontrollen geben am Dom“, sagte ein Sprecher am Montag (1. Januar 2024). Wie lange, das werde aktuell geprüft. Seit Heiligabend waren fünf Männer in Gewahrsam genommen worden. Drei von ihnen kamen am Neujahrstag wieder auf freien Fuß.

Weitere Durchsuchungen vor Messen im Kölner Dom

Martin Lotz, Leiter der Direktion Gefahrenabwehr und Einsatz, sagt am Dienstag: „Es ist ein Bild, das sich niemand von uns wünscht, wenn Einsatzkräfte Besucherinnen und Besucher christlicher Messen durchsuchen und wir hoffen alle, dass wir möglichst bald wieder in eine gewisse Normalität zurückkehren können.“

Alles zum Thema Polizeimeldungen

„Solange erforderlich, werden wir die Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz der Menschen und des Doms aufrechterhalten. Eine Vorhersage des Zeitpunkts, ab wann wir gegebenenfalls Maßnahmen weiter zurücknehmen können, ist aktuell nicht möglich“, sagt Lotz weiter. Touristische Besuche werden zunächst weiterhin nicht möglich sein.

Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:

Die Silvesternacht, auf die sich die Polizei wegen Hinweisen auf einen möglichen islamistischen Anschlagsplan mit vielen Beamtinnen und Beamten vorbereitet hatte, verlief unterdessen ohne Zwischenfälle.

Schon seit Weihnachten gelten rund um den Dom in Köln massiv verschärfte Sicherheitsvorkehrungen. Die Hinweise auf ein mögliches Anschlagsszenario waren kurz zuvor eingegangen.

Nach Angaben der Kölner Polizei hatten sie sich auf Silvester und den Jahreswechsel bezogen. An Heiligabend hatten Einsatzkräfte zunächst einen 30 Jahre alten Tadschiken in Wesel „zur Gefahrenabwehr“ in Gewahrsam genommen.

Kölner Polizei spricht nach Festnahmen von „Geflecht von Menschen aus Zentralasien“

Am Silvestertag kamen dann vier weitere Verdächtige hinzu. Zunächst setzten Ermittler nach eigenen Angaben am Morgen drei Männer im Alter von 25, 30 und 38 Jahren in Duisburg, Herne und in Nörvenich im Kreis Düren fest.

Sie seien tadschikischer beziehungsweise usbekischer Staatsangehörigkeit, hieß es. Am Abend wurde dann noch ein 41-Jähriger in Bochum in Gewahrsam genommen. Er habe sowohl die deutsche als auch die türkische Staatsangehörigkeit, sagte ein Sprecher.

Am Montagabend teilte die Kölner Polizei mit, drei der vier Männer seien wieder auf freiem Fuß. Dies habe ein Richter entschieden. Ein 25-jähriger Tadschike bleibe hingegen „nach eingehender Befassung mit dem Fall“ für die Dauer von 14 Tagen in polizeilichem Gewahrsam.

Die Polizei geht von einem Netzwerk hinter den möglichen Anschlagsplänen aus. Sie sprach von einem „Geflecht von Menschen aus Zentralasien“. Ein Anschlag habe mit einem Auto verübt werden sollen, sagte der Kölner Polizeipräsident Johannes Hermanns an Silvester.

Nach Angaben von Einsatzleiter Frank Wißbaum wurde in den Stunden vor dem Jahreswechsel auch die Tiefgarage unter dem Dom durchsucht – dabei sei aber nichts gefunden worden. (nb/dpa)