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Kölner Parkplatz-VernichtungFoto zeigt das eigentliche Problem

Parkplatz für Lastenräder, der oftmals nicht benutzt wird

Parkplatz für Lastenräder, der oftmals nicht benutzt wird

Im Kölner Stadtteil Zollstock sollen viele Parkplätze wegfallen. Jetzt äußert sich ein Politiker. Er kritisiert auch die Extra-Parkplätze für Lastenräder.

Nach dem Agnesviertel sollen jetzt im Kölner Stadtteil Zollstock insgesamt 60 Parkplätze wegfallen – unter anderem in der Bornheimer Straße und in der benachbarten Alfterstraße.

Für die Anwohnerinnen und Anwohner ist es eine Katastrophe. „Jahrzehntelang durften wir hier parken, und es gab keine Probleme“, sagt Sandra Walter im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „In diesem Jahr sind schon viele Parkplätze auf der Vorgebirgstraße weggefallen. Wohin sollen wir denn mit den Autos?“

Politiker ist empört und will Parkplatzabbau rückgängig machen

Torsten Ilg, Spitzenkandidat der Kölner StadtGesellschaft (KSG) für die Bezirksvertretung Rodenkirchen und Ratskandidat, kündigt gegenüber EXPRESS.de an, den massiven Abbau von Parkplätzen in Zollstock rückgängig machen zu wollen.

Besonders die Vorgebirgstraße, Bornheimer- und Alfter Straße seien Negativbeispiele.

„Die Menschen in Zollstock brauchen Lösungen, keine ideologischen Experimente. Extra-Parkplätze für Lastenräder werden kaum genutzt. Wer den Pkw-Parkraum vernichtet, handelt an den Bedürfnissen der Anwohnenden und Gewerbetreibenden vorbei“, so Ilg.

Als Alternative setzt sich die KSG für eine Quartiersgarage ein, beispielsweise auf dem Gelände eines ehemaligen Autohauses am Gottesweg.

„So entlasten wir das Wohnumfeld, ohne die Menschen mit Parkplatznot im Regen stehenzulassen“, betont Ilg. Die Verantwortung für die Fehlentscheidungen sieht er bei Grünen, CDU und SPD.

Parkverbot in Zollstock: Nicht alle glauben der Stadt

Die Stadt Köln erklärt das plötzliche Parkverbot so: Messungen hätten ergeben, dass die Gehwege und die Fahrbahn zu schmal seien, wenn auf beiden Seiten geparkt wird. Fußgängerinnen und Fußgänger, Menschen mit Kinderwagen oder Rollatoren hätten nicht genug Platz.

Der entscheidende Auslöser war aber offenbar ein Notfall! Nach einer Bürgerbeschwerde über einen erschwerten Rettungseinsatz gab es eine Testfahrt der Feuerwehr. Das Ergebnis: Die Rettungskräfte brauchen in den engen, zugeparkten Straßen viel zu lange.


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Doch nicht alle glauben der Stadt. Wie Anwohner Holger Kroker – er bezweifelt die Messungen: „Wir haben auch gemessen und sind auf die notwendigen Mindestbreiten gekommen“, sagt er im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

„Die Stadt müsste gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern nach Lösungen suchen und ihnen nicht einfach ihre Entscheidungen hinknallen.“ (mt/red)