Kölner MuseeumMAKK droht zu verfallen

Das Museum für angewandte Kunst MAKK hat schon bessere Zeiten erlebt.

Das Museum für angewandte Kunst MAKK hat schon bessere Zeiten erlebt. (Archivfoto)

Dem Museum für Angewandte Kunst (MAKK) droht der Verfall. Jetzt schlagen Förderer und der Kulturrat mit einem dramatischen Appell Alarm.

Alarm in der Kölner Kultur-Szene! Die Sorge ist riesig: Muss nach dem Römisch-Germanischen Museum bald das nächste große Kölner Haus dichtmachen?

Der Förderverein des Museums für Angewandte Kunst (MAKK) und der Kölner Kulturrat warnen eindringlich vor einem Kollaps. In einem Brandbrief an die Stadtverwaltung heißt es: „Wenn jetzt nicht sehr schnell gehandelt wird, drohen eine zunehmende Verwahrlosung und der Verfall des Hauses, die seinen Ruin als Baudenkmal bedeuten.“

Die Verfasser und Verfasserinnen des Briefes sprechen von einem „respektlosen Umgang“ mit dem Baudenkmal und fragen verzweifelt: „Was muss diesem Gebäude eigentlich noch zustoßen, damit die Stadt Köln eine zukunftsorientierte und solide Lösung für die Bauschäden im MAKK findet und die Generalsanierung auf den Weg bringt?“

Unterzeichnet haben den Brandbrief Ralph-Andreas Surma vom MAKK-Förderverein und Bruno Wenn vom Kölner Kulturrat, der die Interessen vieler Kultur-Einrichtungen in der Stadt vertritt.

Mängelliste des Museums lang und dramatisch

Die Mängelliste des Museums, nur einen Steinwurf vom Dom entfernt, ist lang und dramatisch. Wegen Problemen beim Brandschutz und Schadstoffen im Bau sind laut Stadt „kurzfristige Schließungen nicht auszuschließen“. Seit Mai dürfen nur noch 750 Besucherinnen und Besucher gleichzeitig ins Gebäude, statt wie bisher 1500.

Im Juli kam der nächste Schock: Experten und Expertinnen stellten „standsicherheitsrelevante Schäden“ am Glasdach fest. Seitdem schützt ein Gerüst-Tunnel die Gäste vor möglicherweise herabfallenden Teilen – ein trauriger Anblick für das von einem Bauzaun umgebene Haus.

Dabei gibt selbst Kulturdezernent Stefan Charles zu, dass eine „zeitnah erforderliche Generalinstandsetzung“ nötig ist. Dauernde Flickschusterei sei „erheblich aufwändiger und kostenintensiver als eine Generalsanierung“, so Charles.

Doch trotz allem: Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat dem Großprojekt wegen der von ihr als „desolat“ bezeichneten Haushaltslage die Priorität entzogen. Ein Schlag ins Gesicht für alle Kultur-Fans in Köln.

Für die Unterzeichner und Unterzeichnerinnen des Briefes ist das unverständlich. Sie betonen: „Eine Generalsanierung ist eindeutig die wirtschaftlich günstigere und sinnvollere Lösung.“ Die fertigen Pläne dafür liegen seit Langem in der Schublade. (red)