Ihr erstes Wort war „Malen“Kölner Künstlerin startet auf TikTok mit beeindruckender Technik durch

Das Malen wurde ihr in die Wiege gelegt. Die Kölner Künstlerin Johanna Hodler startet auf TikTok voll durch. Ihr Markenzeichen zieht sich durch fast alle ihre Bilder.

von Carolina Bosch ()

Hannas erstes Wort war „Malen“. Das verwundert nicht, denn der heute 29-Jährigen wurde die Kunst in die Wiege gelegt. Sowohl ihre Oma, ihre Tante als auch ihre Mutter sind Künstlerinnen.

Hanna, oder eigentlich Johanna Hodler, ist in Hannover aufgewachsen und kam für ihr Studium nach Köln. Heute studiert sie im fünften Master-Semester Kunst auf Lehramt. Doch ihre Leidenschaft ist die freischaffende Kunst, die sie seit einiger Zeit erfolgreich auf TikTok präsentiert.

Kölner Künstlerin startet auf TikTok durch

Im Mai 2022 lud sie auf ihrem Account „Hannamalt“ ihr erstes Video hoch. Dort zeigte sie ein Kunstwerk, an dem sie gerade arbeitete. Heute wurde ihr erfolgreichstes Video über 127.000 Mal angeschaut.

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Ihre Bilder zeigen zahlreiche aneinandergereihte Gesichter, gemalt in nur einer Linie. „Diese ‚Oneline‘-Gesichter male ich, seit ich 14 bin“, verrät Hanna in ihrem Atelier in Lindenthal. Sie sind zu ihrem Markenzeichen geworden. Ohne den Stift einmal abzusetzen kreiert sie abstrakte Gesichter, lässt sie entweder scharz-weiß oder gibt ihnen bunte Farben. Sie sollen zeigen, wie alles miteinander verbunden ist.

Ihre über 4000 Follower auf TikTok sind begeistert von ihren Bildern und es werden von Tag zu Tag mehr. Seit sie den Kanal führt, kann sie von ihrer Kunst ihre Miete bezahlen. „Ich war der App gegenüber erst sehr skeptisch“, erzählt Hanna. „Aber dann hat es immer mehr Anklang gefunden. Und für mich ist es total inspirierend.“

Immer mehr Menschen werden auf ihre Bilder aufmerksam und geben ihr über Instagram Aufträge. Erst kürzlich malte Hanna ein Bild für einen Kunden in Amsterdam. „Das war mein bisher größter Auftrag“, freut sie sich.

Mittlerweile konnte Hanna auf ihrer Webseite sogar einen kleinen Shop einrichten. Ihr Traum ist es, irgendwann ihre Werke in die ganze Welt zu verschicken. Trotzdem bleibt sie bescheiden: „Ich muss nicht total bekannt werden, sondern will einfach glücklich mit meiner Arbeit sein. Trotzdem wäre es toll, immer von meiner Kunst leben zu können.“

Hanna fühlt sich als Künstlerin in Köln sehr wohl

Köln sei ein sehr dankbares Pflaster für junge Künstlerinnen und Künstler, findet sie. „Es ist toll, wie sich alle gegenseitig unterstützen und keine Ellenbogenmentalität herrscht.“

Momentan bereitet sie sich auf kommende Ausstellungen in Köln vor. Vom 23. bis 25. September findet eine Veranstaltung in ihrem Atelier in der Bachemer Straße 147 statt, das sie sich mit noch zwölf anderen Künstlerinnen und Künstlern teilt. Dann folgt eine Ausstellung in Nippes. Danach könne sie auch wieder Aufträge annehmen.

Eine Sache möchte Hanna noch gerne loswerden: „Viele schreiben mir und fragen, wie ich das geschafft habe. Das Wichtigste ist, seine Scham abzulegen, etwas Selbstgeschaffenes zu zeigen und auf sich selbst zu vertrauen.“

Das musste Hanna selbst lernen. Den Antrieb, ihre Kunst auf Social Media zu zeigen, gab einer ihrer Professoren. „Ich habe meine Werke einfach hochgeladen und es hat Anklang gefunden.“