Ansturm auf Kölner HausärzteViele Patienten wollen jetzt eine Sache wissen

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Der Kölner Hausarzt Andreas Koch am Telefon: Derzeit beraten viele Hausärzte in Köln Patienten am Hörer. Das Foto wurde am 2. März 2020 aufgenommen.

von Adnan Akyüz (aa)

Köln – Mal eben zur Sprechstunde zum Hausarzt? Das trauen sich derzeit viele Kölner aufgrund der Corona-Pandemie nicht. Das hat zur Folge, dass viele Patienten zum Telefon greifen und ihre Ärzte anrufen. Viele Kölner Hausärzte beraten ihre Patienten daher häufiger am Hörer. Dabei werde besonders oft nach einer bestimmten Sache gefragt.

  • Kölner Patienten rufen Hausärzte während der Corona-Pandemie häufiger an.
  • Laut Hausärzteverband Nordrhein gibt es ein geringeres Patientenaufkommen in den Praxen.
  • Corona ist das beherrschende Thema bei Anrufen bei Hausärzten.

Wie der Hausärzteverband Nordrhein mit Sitz in Köln am Sonntag (31. Januar) mitteilte, ist der Anteil der telefonischen Beratung in den Praxen im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Pandemie im Schnitt um das fünf- bis sechsfache gestiegen.

Einzelne Ärzte hätten sogar angegeben, dass sie inzwischen nahezu 80 Prozent ihrer Arbeitszeit mit Telefonieren verbrächten. In jüngster Zeit sei das Aufkommen von Anrufen weiter gestiegen, weil viele Patienten Fragen zu den Corona-Impfungen hätten, erklärte Sprecherin Monika Baaken der Deutschen Presse-Agentur.

Auch nach Angaben des Hausärzteverbands Westfalen-Lippe gibt es zahlreiche Anfragen zu den Impfungen, etwa zu möglichen Nebenwirkungen und zur Terminvergabe in den Impfzentren.

„Viele fühlen sich in der Hausarztpraxis sicherer und wären froh, wenn die Impfung in der Praxis durchgeführt werden könnte“, sagte die Verbandsvorsitzende Anke Richter-Scheer. Dies ist momentan allerdings noch nicht möglich.

Köln: Mehr Krankschreibungen am Telefon aufgrund der Corona-Pandemie

Seit dem neuerlichen Lockdown nutzten wieder mehr Patienten die Möglichkeit der telefonischen Krankschreibung. Voraussetzung sei aber, dass der Arzt den Patienten auch kennt, betonte Baar. Der Arzt müsse über die Kranken-Akte und Vorgeschichte des Patienten Bescheid wissen. „Wenn jemand sich zum ersten Mal an eine Praxis wendet, muss er dort zunächst mal vorstellig werden, ehe er eine Krankschreibung bekommen kann.“

Weniger Grippe in Köln dank Corona-Schutzmaßnahmen

Wegen der vermehrten telefonischen Beratung und der strikteren Terminvergabe seien die Wartezimmer entsprechend leerer als früher. „Aktuell ist es ruhig in den Praxen“, sagte Richter-Scheer. Dies habe aber auch damit zu tun, dass „die Infekt-Welle, die wir aus den Vorjahren kennen, in diesem Winter geringer ausfällt“. Auch hier zeigten die Corona-Schutzmaßnahmen Effekte. (aa)