Kölner GroßmarktFiese Hängepartie beim Umzug: Jetzt greift die Politik ein

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Ein Blick aus der Luft auf den Kölner Großmarkt mit seiner Markthalle. Das Foto wurde im Januar 2021 aufgenommen.

von Marion Steeger (MS)

Köln – Könnte man Verkettung unglücklicher Umstände nennen, ist aber für die Betroffenen einfach nur ärgerlich... Der Kölner Großmarkt soll umziehen. Angepeilt war mal 2022. Doch inzwischen ist – ziemlich – sicher: Es wird frühestens 2025, wenn es dann am neuen Standort in Marsdorf um Obst, Fisch oder Fleisch geht.

  • Kölner Großmarkt zieht um
  • Neuer Standort in Marsdorf
  • 2025 soll es soweit sein

Doch jetzt häufen sich die Probleme: Kündigungen, Müll, schlimme Zustände was Toiletten angeht, schlechte Straßenverhältnisse. Die Politik schaltet sich ein.

Kölner Großmarkt: Politiker fordern nahtlosen Übergang

Grüne, CDU, Volt, SPD und Linke haben für die nächste Ratssitzung am 6. Mai einen Antrag eingebracht. Den Politikern geht es unter anderem darum, „den Händlern einen nahtlosen Übergang zu ermöglichen“. Deshalb sollte der Betrieb des Großmarktes bis zum 31.12.2025 verlängert werden.

Doch nicht nur das: Der aktuelle Standort in Raderberg soll in Ordnung gebracht werden. Das betrifft „die Wiederherstellung der Geländebegrenzung für eine sinnvolle Parkraumüberwachung und Zufahrtskontrolle“, die  „Erhöhung der Sauberkeit, Ausbesserung von Gebäude- und Wegeschäden, eine Verbesserung der Sanitäranlagen sowie die Belüftung und Heizung der Großmarkthalle“.

Kölner Großmarkt: Müll, Ekel-Klos, kaputte Straßen

Denn illegale Müllkippen, große Löcher im Asphalt, Ekel-Alarm bei den Dixi-Klos, einfach abgestellte und „vergessene“ Fahrzeuge machen den Händlern zu schaffen.

Michael Rieke, Sprecher der IG Großmarkt, ist zwar zufrieden mit dem Antrag aus der Politik. Aber: „Die Verwaltung hat bislang Augen und Ohren verschlossen. Und für die schon gekündigten Händler ist die Vertragssituation nicht abschließend geklärt.“

Kölner Großmarkt: Drittes Problem droht

Wie zum Beispiel beim Familienbetrieb von Jörg Zimmermann. Ihm ist zum Ende des Jahres gekündigt worden. Gegenüber EXPRESS erklärt er: „Ich wehre mich gegen diese Kündigung, werde es so weit es geht durchfechten.“ Rieke ergänzt: „Man kann doch die Händler nicht jetzt schon einfach vor die Tür setzen.“

Und es gebe jetzt schon Abrissarbeiten auf dem Gelände, die zu chaotischen Zuständen führten. „Muss das jetzt schon sein“, fragt sich der Sprecher der Interessensgemeinschaft. Das Dilemma: Auf dem Gelände soll die Parkstadt Süd entstehen – doch die Händler können sich ja nicht in Luft auflösen...

Und ein drittes Problem droht: die Nord-Süd-Stadtbahn. Rieke: „Wenn dafür die Bagger anrollen, artet das hier auf dem Großmarktgelände in heilloses Chaos aus.“ Deshalb auch die Forderung der Politik: „Vor der geplanten Sperrung der jetzigen Hauptzufahrt an der Bonner Straße / Ecke Marktstraße entwickelt die Verwaltung ein Verkehrskonzept für das Gelände des Großmarktes in Raderberg, das einen uneingeschränkten Betrieb sicherstellt.“