Nach UmbauKölns heikelste Fahrrad-Ecke: Am Friesenplatz wird es lebensgefährlich
Köln – Es ist wieder so eine verkehrstechnische Entscheidung der Kölner Stadtverwaltung, die einfach nur sprachlos macht. Da wird am Hohenzollernring der Radweg aufgrund einer Baustelle auf die rechte Fahrbahn verlegt. Nach 100 Metern wird er mithilfe einer gelb-gestrichelten Linie zurück auf den ursprünglichen Radweg geführt. Aber: Der Radweg wird in eine Zufahrt geführt – lebensgefährlich. Das war Mitte Mai.
Kölner Friesenplatz: Stadt sorgt selbst für eine Gefahrenquelle
Thomas Tewes ist Hauptgeschäftsführer des Kölner Haus- und Grundbesitzervereins – und schaut sich die Situation täglich aus seinem Bürofenster an. „Rund 100 Zu- und Ausfahrten von Fahrzeugen gibt es hier im Schnitt pro Tag. Dabei kommt es oft zu brenzligen Vorfällen, weil Radler fast auf der Motorhaube der Autos landen.“
Nach einem EXPRESS-Bericht Mitte Mai und einer tödlich verunglückten Radlerin (†55) an der Ecke Friesenplatz schaute sich die Stadt noch einmal die Situation dort an.
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Ein Sprecher der Stadt hatte seinerzeit ergänzend erklärt, dass die Radfahrer ja gar nicht dem Verlauf des Radwegs folgen müssten. Sie dürften ja wählen, ob sie weiter die rechte Fahrbahn nutzen oder eben die gefährliche Umleitung. Was nun an der Stelle passierte, gehört wohl in die Abteilung Schildbürgerstreich.
Kölner Friesenplatz: Aber es kam noch viel schlimmer für Radler
Thomas Tewes schaute morgens aus dem Fenster – und rieb sich verwundert die Augen. Plötzlich sah er dort nicht eine, sondern gleich zwei gelb-gestrichelte Linien, die die Radfahrer in die Aus- und Einfahrt führen – und natürlich weiterhin gegen Hindernisse.
„Wie man sieht, hat man jetzt eine zweite, gelbe Linie aufgebracht, die meines Erachtens den Druck zur Nutzung dieses Fahrradwegs noch mal erhöht. Soviel zu „kann, muss aber nicht“. Leider hat der Radius nicht ausgereicht, so dass der Fahrradweg jetzt genau auf einen neu angebrachten Pfahl zuführt, an den wahrscheinlich Verkehrszeichen angebracht werden sollen. Das ist doch nicht normal“, schimpft Tewes.
Eine neue Beschwerde will er nun nicht auf den Weg bringen – sonst wird die Sache vermutlich nur immer schlimmer.
Doch was verspricht sich die Stadt von der neuen Lösung? Wie soll hier die Sicherheit der Radfahrer gewährleistet werden? Eine EXPRESS-Anfrage dazu blieb mehrere Tage lang unbeantwortet.