Kölnerin (55) totNach Horror-Unfall: So gefährlich ist die Baustelle am Friesenplatz

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Polizisten untersuchen den Unfallort am Friesenplatz. Eine Radfahrerin wurde getötet.

von Oliver Meyer (mey)

Köln – Einen Tag nach dem Horror-Unfall am Friesenplatz wird immer offensichtlicher, dass sich die Baustelle an der Ecke Venloer Straße in letzter Zeit zu einer gefährlichen Stelle entwickelt hat. Immer mehr Zeugen melden sich, die dort zig Beinahe-Unfälle beobachtet haben. Grund: Die Verkehrsführung ist ein echtes Problem.

Horror-Unfall: Baustelle hat sich zu gefährlichem Punkt entwickelt

Der Radweg ist an der Unfallstelle bereits mehrfach geändert worden – je nach Erfordernissen der dortigen Großbaustelle. Thomas D. (Name geändert) beobachtet täglich die Situation aus seinem Büro, die er vor 14 Tagen auch fotografierte: „Der auf die erste Fahrspur abgeleitete Radweg ist komplett zugeparkt, sodass Radfahrer direkt auf die zweite Fahrspur ausweichen müssen. Es wird kreuz und quer geparkt als herrsche Anarchie, teilweise stehen vier Sattelschlepper aneinandergereiht und warten auf Einfahrt in die Baustelle.“

Und er macht Polizei und Ordnungsamt Vorwürfe: „In jeder der beobachteten Situationen führen Ordnungsamt und Polizei vorbei und unternahmen nichts. Autos, Lkw und Radfahrer müssen sich auf einer Fahrspur arrangieren.“

Horror-Unfall: Zeuge hörte gellenden Schrei des Opfers

Auch Kazim Demirbas (57) vom „Planet Oriental“ beobachtet immer wieder das heillose Chaos an der Stelle. Am Donnerstag stand er gerade vor seinem Restaurant, als der Lkw-Fahrer seinen tödlichen Fehler beging - (hier lesen Sie mehr). „Da war plötzlich dieser gellende Schrei der Frau, als sie erfasst und unter die Vorderachse des Lasters stürzte. Es war so ein intensiver Schrei, der den Verkehr übertönte und den ich nie vergessen werde. Ich rannte sofort zu dem Unfallort, wollte helfen. Doch da war nichts mehr zu machen. Die Frau war definitiv tot.“

Horror-Unfall: Kölner diskutieren, fordern technische Lösungen

Auch im Internet wird der Unfall diskutiert. Viele EXPRESS-Leser sind sich einig: Wer dort mit dem Rad unterwegs ist, sollte keinesfalls darauf bestehen, dass er Vorrang hat. Im Gegenteil. Uwe K. schreibt: „Schlimm, aber mittlerweile sollten alle Fahrradfahrer soweit sensibilisiert sein, auf abbiegende Lkw zu achten und im eigenen Interesse lieber 30 Sekunden zu warten.“ Und Nikolaus R. fragt: „Wann wird der Abbiegeassistent im Lkw endlich für alle hier fahrenden Lkw Pflicht? Es gibt die Technik und es sterben zu viele.“