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Abbuchen oder nicht?Kölner Fitness-Boss erklärt: Die Kulanz-Krux der Studios

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In den Fitnessstudios stehen die Laufbänder, anders als auf unserem Symbolbild, derzeit still.

von Markus Krücken (krue)

Köln – Eine Branche im Leerlauf. Durch den Corona-Lockdown ruht der Betrieb in den Fitnessstudios.

Und jeder Monat ohne Training bedeutet für die Betreiber während der Corona-Pandemie nichts anderes als blanken Verlust.

Wie geht man im Corona-Lockdown mit seiner treuen Kundschaft um?

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EXPRESS hörte sich in der Fitness-Szene um und stellte fest: Längst nicht jede Kette zieht von ihren Mitgliedern weiterhin die Beiträge ein. Eine einheitliche Regel gibt es nicht.

Kölner „Just Fit“-Boss erklärt das Kulanz-Dilemma

„Wir sind so potent und schaffen das, sagen die einen. Wir müssen abbuchen, um solvent zu bleiben, sagen die anderen“, erklärt Frank Böhme von der Kölner „Just Fit“-Kette, „das heißt in Zahlen: ca. 70 Prozent der Branche zieht ein.“

Der Kölner Fitness-König weiter: „Für unsere Kette kann ich sagen: Wir haben uns verschuldet mit KW-Mitteln, diese Philosophie tragen wir, weil wir glauben, dass die Mitglieder auch ihr Geld jetzt gerade benötigen. Ich habe lieber beim Staat Schulden, als wenn ich die bei den Mitgliedern habe, die im Moment auch gebeutelt sind und jeden Cent umdrehen müssen.“

Natürlich sieht nicht jedes Mitglied eines Gyms ein, nun schon sieben Monate weiterbezahlen zu müssen, ohne eine Hantel in die Hand nehmen zu können. Dementsprechend hagelt es Kündigungen. Verständlicherweise vor allem bei jenen Betrieben, die weiterhin den Beitrag einziehen (müssen).

Auch hier hat Branchenführer Böhme (22 Filialen), der als Sprecher diverser Verbände agiert und ein Sprachrohr der Unternehmer sowie Ansprechpartner für die Behörden ist, Zahlen. „Mitgliederverlust ist gleich Umsatzverlust. Der liegt derzeit bei 14,6 Prozent. Bis Ende März sicher bei 20 Prozent. Fast kein Betrieb ist da mehr kostendeckend, das kann sich jeder ausrechnen“, sagt er.

Erfreulicherweise gebe es in der Krise nach seinen Kenntnissen keine schwarzen Schafe, die illegal aufmachen und Mitglieder heimlich an die Geräte lassen würden: „Die Branche hält sich extrem an die Regeln“.

Kölner Fitness-Studio verzichtet auf Mitgliederbeiträge

Das Pokern der Gyms um die Kundengunst. Nicht alle können sich Kulanz leisten. Es drücken Kredite, Fixkosten.

Doch mit seiner Haltung ist Böhme nicht alleine.

Auch Wilfried Pelz, Gesellschafter vom „World Gym“ in der Kölner Südstadt sagt: „Wenn mich jemand anruft und sagt: Warum bucht ihr weiter ab ohne Gegenleistung, dann kann ich da nicht hinter stehen. Ich kann Dir nicht jeden Morgen ein Frühstück abhalten, wenn du gar nicht bei mir am Tisch sitzt. Wir werden weiterhin nicht abbuchen und hoffen, dass uns die Mitglieder das nicht vergessen und die Treue halten.“