Die Feuerwehr rettete eine Taube vor dem sicheren Tod – dank eines Kindes. Der Junge bemerkte das Tier unter einer Unterführung.
Kölner FeuerwehrTaube vor qualvollem Tod gerettet, weil Kind nicht wegsah
Köln. Ihr drohte ein qualvoller Tod... Eine Taube hatte sich in einem Abwehrnetz unter einer Unterführung im Agnesviertel verfangen und konnte sich nicht selbst befreien. Doch sie hatte riesiges Glück, wie die Kölner Taubenhilfe am Sonntag (29. August) berichtete.
Bereits am Donnerstag (26. August) war ein Kind mit seiner Mutter dort vorbeigekommen und hatte das verzweifelte Täubchen entdeckt. Der Junge hat ganz offensichtlich ein großes Herz für Tiere, auch für Tauben, die von so manch anderem nur abfällig als „Ratten der Lüfte“ bezeichnet werden. Seine Mutter meldete das arme Tier daraufhin sofort bei der Kölner Taubenhilfe.
Taube hängt mit Bein in Abwehrnetz unter Kölner Unterführung
„Eine engagierte junge Helferin unseres Vereins zögerte nicht, die Feuerwehr zu rufen“, so eine Sprecherin der Taubenhilfe. Die Wehr rückte mit einer Leiter an, da sich das Netz in einer Höhe von mehreren Metern befindet. Als einer der Einsatzkräfte hochkletterte, bot sich ihm ein Bild des Elend.
Die Taube hatte sich in dem Netz in zirka 30 Zentimetern Höhe mit einem Beinchen verheddert und hing mit seinem Gewicht daran. Und das vermutlich bereits über eine längere Zeit. Das Bein war so schwer verletzt, dass ein Teil nicht mehr gerettet werden konnte.
Kölner Taubenhilfe nimmt „Ben“ bei sich auf und sucht für ihn einen Paten
Die Tierschützer sind aber guter Hoffnung, dass „Ben“, wie sie den Täuber tauften, noch laufen kann. „Und er wird zeitlebens eine lebenswerte Zeit auf unserem Hof verbringen können“, erklärte die Sprecherin. Die Taubenhilfe freut sich, wenn sich für „Ben“ ein Pate fände.
Der Verein kämpft für ein besseres Leben zwischen Mensch und Stadttaube. Umso erschütterter waren die Tierschützer, als Mitte April ihr Mobilheim für Taubenküken in Flammen aufging und 16 Tiere ums Leben kamen. Nach eigenen Angaben hatte die Taubenhilfe vor einiger Zeit bereits entsprechende Drohungen erhalten, sie geht daher von Brandstiftung aus.
Die Taubenschützer prangern die meist sehr schlechten Umstände an, unter denen Stadttauben in Köln leben. Ihre Arbeit basiert auf dem Augsburger Modell. Durch die Ansiedlung von Tauben in betreuten Taubenschlägen wird die Population mit Hilfe einer gezielten Geburtenkontrolle reduziert. Dabei werden Eier gegen Attrappen ausgetauscht. Auch werden die Tiere artgerecht gefüttert, ihre Taubenschläge regelmäßig gereinigt und desinfiziert. (iri)