Kölner Dom-HotelEröffnung von Prunk-Herberge geplatzt

Das Dom-Hotel liegt in unmittelbarer Nähe zum Kölner Dom. Die Eröffnung des Hotels verschiebt sich erneut.

Das Dom-Hotel liegt in unmittelbarer Nähe zum Kölner Dom. Die Eröffnung des Hotels verschiebt sich erneut.

Wieder eine Enttäuschung für Köln! Die Fertigstellung des Dom-Hotels verzögert sich erneut. Wann die ersten Gäste in dem zukünftigen Fünf-Sterne-Plus-Hotel einchecken können, steht damit in den Sternen.

Am Bauzaun der Dauerbaustelle am Dom verspricht die Althoff-Gruppe als zukünftiger Betreiber noch vollmundig: „Ein Kölner Wahrzeichen kehrt zurück.“ Und: „Opening 2025.“ Doch aus der Eröffnung in diesem Jahr wird nichts!

Die für dieses Jahr geplante Wiedereröffnung des berühmten Dom-Hotels am Roncalliplatz kann nicht stattfinden. Eine weitere Hiobsbotschaft für das Kölner Pannen-Projekt.

Das hat der Eigentümer, die Bayerische Versorgungskammer (BVK), dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ bestätigt. Nach Ende der Bauarbeiten soll die Althoff-Gruppe das Fünf-Sterne-Plus-Hotel mit 130 Betten direkt am Weltkulturerbe Dom betreiben. Seit 2013 ist es bereits geschlossen.

Ein BVK-Sprecher erklärte: „Um den Althoff-Hotels das Haus voll funktionsfähig übergeben zu können, sind alle behördlichen Abnahmen durchzuführen. Diese sind mit der Stadt für November 2025 geplant. Danach werden noch Restarbeiten und Mängelbeseitigungen stattfinden. Ein Eröffnungstermin des Dom-Hotels ist dann nachgelagert.“

Die Visualisierung des Dom-Hotels zeigt auch die neue Dachterrasse.

Die Visualisierung des Dom-Hotels zeigt auch die neue Dachterrasse.

Zu den Gründen teilte er mit, dass es bei mehreren Bauarbeiten hakt. „Dabei geht es im Wesentlichen um die Fertigstellung von Leistungen und die Feininstallation.“ Wann die Zimmer endlich buchbar sein werden, ist völlig unklar. Erst nach den Abnahmen im November könne man mehr sagen.

Damit könnte das Dom-Hotel im selben Jahr eröffnen wie die sanierten Kölner Bühnen – beides prominente Bauprojekte mit endlosen Verzögerungen und explodierenden Kosten. Ursprünglich sollte das Hotel bei laufendem Betrieb saniert werden, doch dann der Schock: Die Bausubstanz war viel zu schlecht.

Der damalige Projektsteuerer Turadj Zarinfar hatte 2017 auf der Baustelle von einer unfassbaren Entdeckung berichtet: „Wenn man das Ausmaß gekannt hätte, dann hätten hier sicher keine Gäste mehr übernachten dürfen.“ Zarinfar sprach sogar von „einer lebensgefährlichen Situation“. Er sagte: „Ich weiß nicht, ob ich hier vor zehn Jahren noch abgestiegen wäre, wenn ich gewusst hätte, dass mein Doppelbett auf so einer Bausubstanz steht.“

Nur die denkmalgeschützte Fassade und das Treppenhaus stehen noch.

Nur die denkmalgeschützte Fassade und das Treppenhaus stehen noch.

Das Hotel, ursprünglich 1893 erbaut, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg schnell und mit billigen Materialien wieder hochgezogen. Sogar Stahlträger aus zerstörten Rheinbrücken wurden verwendet. Weil das Gebäude in so einem schlechten Zustand war, wurde das gesamte Innenleben abgerissen. Nur die denkmalgeschützte Fassade und das Treppenhaus blieben erhalten.

Trotzdem kamen über die Jahre viele Prominente zu Besuch. Die BVK nennt Legenden wie Louis Armstrong, Jimi Hendrix und John F. Kennedy. „Nach der Neueröffnung dürften bald wieder die ersten prominenten Gäste im Dom-Hotel einchecken“, prophezeit der Eigentümer.

Die Visualisierung zeigt einen Blick in ein Zimmer des Dom-Hotels.

Die Visualisierung zeigt einen Blick in ein Zimmer des Dom-Hotels.

Im Erdgeschoss des neuen Prachtbaus wird es richtig luxuriös: Dort ziehen der Edel-Reisegepäck-Spezialist Rimowa und die internationale Luxusmarke Gucci ein. Sie schnappen sich die Sahnestücke direkt neben dem Hoteleingang. (red)