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Camping-Boom trotz Maske?Kölner Campingplatz-Betreiber hat Vermutung für neuen Trend

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Auf dem Campingplatz Berger in Köln Rodenkirchen findet die Anmeldung zum Schutz vor Corona hinter einer Plexiglasscheibe statt.

Köln – Eigentlich wären Regina (60) und Jürgen (60) Lehmann jetzt auf Sardinien. Sie hatten die Reise gebucht, die Fähre bezahlt und dann kam Corona – da blieb nur noch ein Trip durch Deutschland.

Camping im eigenen Land statt Urlaub in der Ferne? Dieses Konzept scheint in Corona-Zeiten auch denen zu gefallen, die sonst lieber im Hotel einchecken.

Trotz Corona-Pandemie ist die Anfrage auf Campingplätzen riesig

Seit dem 11. Mai dürfen die Wohnmobile auch in Köln wieder auf die Campingplätze rollen – und die Nachfrage ist groß.

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„Beim Camping ist es einfacher, den Menschen aus dem Weg zu gehen, ich denke viele Gäste wollen aufgrund der aktuellen Pandemie ein bisschen mehr unter sich bleiben” erzählt Junior-Chef Benedikt Berger (26) vom Campingplatz Berger (Rodenkirchen).

Durch Corona-Pandemie: Camping auch bei Neulingen beliebt

Gunther Kraus (52) aus Köln ist einer von ihnen. Er ist gerade erst angereist und froh, ein paar Tage aus der überfüllten Stadt fliehen zu können. „Ich bleibe so lange wie möglich. Das ist wie ein kleiner Kurzurlaub für mich und auf dem Campingplatz fühle ich mich sicherer als in der Stadt.”

Die frische Luft auf dem Stellplatz und der fünf Meter große Abstand zum Nachbarn, lockt in der Corona-Krise scheinbar nicht nur langjährige Dauercamper an: „Wir haben das Gefühl, dass manche dieses Jahr zum ersten Mal Camping ausprobieren. In den letzen Tagen haben sich schon einige als Neulinge geoutet”, so Berger.

Einen Monat nach dem regulären Saisonstart könne man trotz hoher Nachfrage, aktuell aber noch nicht von einem „Camping-Boom” sprechen – dafür sei es noch zu früh.

Campingplatz Köln-Kasselberg für dieses Jahr ausgebucht

Aber auch auf dem Campingplatz in Kasselberg konnte Betreiber Bernd Bast bereits „Ersttäter” verzeichnen. Die Anzahl an Tagesplätzen hat die Familie bewusst reduziert.

„Dem aktuellen Stand der Coronaschutzverordnung nach wäre mehr möglich. Wir halten uns hier jedoch freiwillig zurück und akzeptieren derzeit beispielsweise keine Reisegruppen”, erzählt er. Die Saisonplätze seien für dieses Jahr bereits ausgebucht, heißt es.

Wegen Corona: Camper erfüllen sich Traum von Deutschlandtour

Bei Regina und Jürgen hat die Pandemie dazu geführt, ihren lang gehegten Wunsch einer Deutschlandtour endlich in die Tat umzusetzen.

Ganz nach dem Motto: „Wenn nicht jetzt, wann dann?”, ging es vom Wannsee in Berlin direkt nach Köln-Rodenkirchen. Hier haben sie es sich an ihrem Campingtisch bequem gemacht.

Sonst waren die erfahrenen Camper immer mit dem Zelt unterwegs oder in einem Bungalow einquartiert – dieses Jahr sind sie zum ersten Mal mit einem Wohnmobil unterwegs.

Camping Urlaub mit Wohnmobil gewinnt Dank Corona an Attraktivität

Mit dem Wohnmobil sei man unabhängig und könne selbst entscheiden, wo man bleiben will, erzählt Regina.

Ein Luxus, der es erlaubt, seinen Standort zu wechseln. Auch dann, wenn Campingplätze und Ausflugsangebote aufgrund von Corona geschlossen sind.

Trotz Corona-Lockerungen: Maskenpflicht auf Kölner Campingplätzen

Ob beim Brötchen holen oder an den Sanitäranlagen, auch in Köln gilt weiterhin zum Schutz vor Corona die Einhaltung des Abstandsgebots, das Tragen von Atemschutzmasken in geschlossenen Räumen und die Nachvollziehbarkeit der Gäste.

Für Regina und Jürgen Lehmann sind die Hygienevorschriften kein Problem. „Man hat sich daran gewöhnt. Es gibt Schlimmeres – zu Hause bleiben zum Beispiel”, so Regina.

Kölner Camper haben kein Problem mit Maskenpflicht wegen Corona

Campingplatz-Besitzer Benedikt Berger kann bestätigen: „Wir hatten nicht erwartet, dass die Leute das hier so mitmachen – aber unsere Gäste sind alle sehr einsichtig und rücksichtvoll.”

Und auch Bernd Bast vom anderen Rheinufer sagt: „Die Regeln sind bei allen Gästen auf großes Verständnis gestoßen und wurden ohne uns bekannte Konflikte auch eingehalten. Dafür sind wir unseren Gästen sehr dankbar.”

Für die Lehmanns geht es am nächsten Tag bereits weiter. In Richtung Loreley, das Kölner Wetter sei zu schlecht um noch länger zu bleiben. Der Luxus eines Wohnmobils eben ...