Lieferung an Praxis macht fassungslosKölner Zahnarzt mit deutlichem Hilferuf

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Der Kölner Zahnarzt Dr. Wolf Peterke hat kaum noch Schutzkleidung auf Vorrat.

von Madeline Jäger (mj)

Köln – Die Zahnarztpraxis Peterke aus der Kölner Südstadt fühlt sich wie viele andere Mitarbeiter aus dem Gesundheitswesen ohne Schutzkleidung im Stich gelassen.

Nun wendet sie sich mit einem Hilferuf an die Politik, denn ohne Schutzkittel kann es nicht mehr lange weitergehen.

Köln: Zahnarztpraxen im Ausnahmezustand

„Wir müssen unseren Mundschutz, der eigentlich für acht Stunden vorgesehen ist, manchmal zwei oder drei Tage lang tragen“, erklärt Zahnarzt Dr. Wolf Peterke. Denn es komme kein Nachschub.

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Zahnarzt Dr. Wolf Peterke will in der Kölner Südstadt weiterhin für seine Patienten da sein.

Trotzdem sehe er es aber auch als seinen Auftrag an, die Patienten weiter zu behandeln.

Entgegen der Empfehlung der Zahnärztekammern und der Kassenzahnärztlichen Vereinigung, sich vollends auf Notfälle zu konzentrieren, will sich Dr. Peterke weiter um seine Patienten kümmern, wenn sie etwas belastet.

Zahnarztpraxis in Kurzarbeit und mit reduziertem Personal

Seine Praxis befindet sich seit drei Wochen in Kurzarbeit. Aus Sicherheitsgründen arbeitet sein Team, das insgesamt aus 22 Mitarbeitern besteht, schichtweise nur noch in kleinstmöglicher Besetzung. Daher habe er trotzdem noch viel zu tun.

Zahnarzt: „Nur noch aus der hohlen Hand heraus“

„Wir können nicht planen und machen alles nur noch aus der hohlen Hand heraus“, sagt Peterke. Dies könne kein Dauerzustand sein. „Wir brauchen dringend Schutzanzüge und Masken“, erklärt der Zahnarzt.

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In Whatsapp-Gruppen spricht Dr. Peterke regelmäßig mit seinen Kölner Kollegen. Der Mangel an Schutzkleidung betreffe alle. Besonders besorgniserregend sei die letzte Lieferung der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Nordrhein für ihn gewesen.

Zahnärzte in Köln hoffen auf mehr Schutzkleidung

„Wir haben nur zwei FFP3-Masken bekommen, immer nur zwei pro Praxis“, so der Zahnarzt fassungslos. Nun hofft er, mit seinem Hilferuf aufzurütteln, damit ihm und vielen seiner Kollegen endlich mehr Schutzkleidung zur Verfügung gestellt wird.