Kölner NostalgieAufnahmen bei Google-Street-View zeigen großen Unterschied – und machen betroffen

Ein Fahrzeug von Google Street View mit einer aufgebauten Kamera fährt über eine Brücke in Köln-Lövenich.

Ein Fahrzeug von Google Street View mit einer aufgebauten Kamera fährt im März 2022 durch Köln-Lövenich.

Bei Google Street View ist Köln noch im Jahr 2008 stehengeblieben. Seit dem hat sich in der Stadt einiges getan.

von Carolina Bosch ()

Wer sich heute Köln über die Street-View-Funktion von Google-Maps anschaut, dürfte ziemlich überrascht sein. Denn so aktuell die Plattform normalerweise auch ist, so veraltet sind die Bilder, die sie von der Stadt zeigt.

Genauer gesagt: Sie sind 14 Jahre alt. Denn seit das Google Street View-Auto im Jahr 2008 durch die Stadt fuhr und die Bilder 2010 veröffentlicht wurden, gab es keine Aktualisierungen mehr.

Doch dadurch lässt sich vor allem in Köln ziemlich gut erkennen, was sich in dieser Zeit alles im Stadtbild getan hat. EXPRESS.de zeigt einige Beispiele, die so manche Nostalgiker und Nostalgikerinnen berühren dürften.

Kölner Rudolfplatz vor 14 Jahren

So langsam neigt sich die große Baustelle der neuen Wallarkaden am Rudolfplatz dem Ende zu. Dort entstand in den vergangenen Jahren ein großer Bürokomplex, durch den das alte Antlitz des Platzes wohl langsam aber sicher in Vergessenheit geraten könnte.

Doch viele Kölnerinnen und Kölner dürften sich noch an den 60er-Jahre-Bau mit seiner Brücke über die Hahnenstraße zur Hahnentorburg erinnern. Wer noch einmal einen Blick auf das 2017 abgerissene Gebäude werfen will, kann das hier tun.

Umbau des Rheinauhafens: Zwei von drei Kranhäusern stehen bereits

Zu Beginn der 2000er-Jahren wurde der Rheinauhafen umgebaut und gilt heute als eines der bedeutendsten Projekte der Kölner Stadtentwicklung in den vergangenen Jahrzehnten. Die Kranhäuser gehören heute fest zur Kölner Skyline.

2006 fand die Grundsteinlegung für das erste der drei Gebäude statt. Hier ist zu sehen, wie der Rheinauhafen im Jahr 2008 aussah. Zwei Kranhäuser standen bereits, eins fehlte noch.

Dauerbaustelle Kölner Oper

Die Kölner Oper ohne Gerüst oder Container? Das können sich viele sicher nicht mehr so richtig vorstellen. Seit 2012 sieht man sie lediglich als Dauerbaustelle.

Wer die Oper noch einmal in ihrer alten Pracht sehen will, kann hier einen Blick auf sie werfen, wie sie noch im Jahr 2008 aussah. Zu sehen ist der Vorplatz mit dem Springbrunnen und einer Gruppe Menschen, die vor dem Gebäude verweilen.

Das Kölner Stadtarchiv am Waidmarkt kurz vor seinem Einsturz

Aber auch ein Stück traurige Geschichte hat Google-Street-View über Köln zu erzählen. Als das Stadtarchiv im März 2009 einstürzte, erschütterte das Ereignis die Menschen weit über die Stadtgrenzen hinaus.

Heute ist dort immer noch eine große Baustelle. Hier zeigen die Bilder das noch stehende Stadtarchiv am Waidmarkt. Etwa ein Jahr später stürzte es ein und riss zwei Menschen mit in den Tod.

Köln-Bayenthal mitten im Wandel

Das Veedel Bayenthal hat wohl eine der größten Veränderungen in den letzten 14 Jahren erlebt. Wer sich hier durch die Goltsteinstraße klickt, erkennt die heutigen Straßenzüge nahezu gar nicht wieder.

Im Jahr 2008 befand es sich mitten im Wandel: Hier ist zu erkennen, wie die Schienen der Stadtbahnlinie 6 gerade entfernt wurden. Von der alten Dom-Kölsch-Brauerei war nur noch der Brauereiausschank geblieben und eine unansehnliche Baulücke ist zu sehen.

Heute wurden Baulücken geschlossen, die Straße erneuert und ein ganz neues Bild des Veedels erschaffen.

Neue Street View-Bilder von Köln 

Wie Google selbst in einem Beitrag versteckt andeutete, scheint jedoch bald schon eine Aktualisierung der Street View-Bilder in Deutschland geplant zu sein.

Das Auto wurde sogar auch in diesem Jahr schon in Köln gesichtet. Wann allerdings eventuelle neue Aufnahmen zu sehen sind, bleibt derzeit jedoch noch unbekannt.