Kölner InnenstadtZoff um Weihnachtsbeleuchtung: Diese Händler zahlen nicht

Hohe Straße in Köln mit Weihnachtsbeleuchtung

Die Hohe Straße am Sonntag (19. Dezember): Über die Weihnachtsbeleuchtung gibt es jetzt Diskussionen.

Lediglich ein Drittel der Händler in der Kölner Innenstadt beteiligen sich an der Weihnachtsbeleuchtung. Ein Problem der Immobilien-Vermieter.

von Bastian Ebel (bas)

Nach dem verkaufsoffenen Sonntag am 19. Dezember ziehen die Händler ein gemischtes Fazit. „Die Frequenzen waren erstaunlicherweise sehr gut, aber die Umsätze bleiben hinter den Erwartungen zurück“, so Annett Polster, Sprecherin von Stadtmarketing.

Vor dem Eindruck der Corona-Pandemie und unter der 2G-Regel seien sehr viele Kunden gekommen, aber beispielsweise in Sachen Textilien blieben die Käufer zurückhaltend. „Für Winterbekleidung war es etwas zu warm“, sagt Polster gegenüber EXPRESS.de.

Köln: Verkaufsoffener Sonntag mit guter Frequenz, aber wenig Handel

Während viele Menschen den Sonntagsbummel und den Besuch des Weihnachtsmarkts miteinander verbunden haben, fiel auf der Hohe Straße und der Schildergasse die neue Weihnachtsbeleuchtung ins Auge. Doch so schön die Einkaufsmeilen auch illuminiert waren – über die Kosten gibt es mächtig Zoff.

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„Es ist einfach unverständlich, dass viele Vermieter sich nicht an den Kosten beteiligt haben“, empört sich Annett Polster. „Manche Vermieter fühlen sich nicht mit dem Standort verbunden und sitzen irgendwo in der Welt. Da kommt noch nicht einmal ein Rückruf.“

Der Lichterzauber in der Stadt – traditionell legt hier der Kölner Handel zusammen und zahlt pro laufendem Meter Fassadenfläche eine Abgabe.  Polster rechnet vor: „Dieses Mal war es wirklich schwierig“, rechnet Polster vor. Lediglich 30 Prozent der Immobilienbesitzer beteiligten sich – eine Summe von 380.000 Euro kam zusammen. Die Stadt Köln legte allerdings noch einmal 213.000 Euro obendrauf. 

Köln: Vermieter von Apple und Co. beteiligen sich nicht an Beleuchtung

Polster macht deutlich, dass das nicht an den Firmen liegt, sondern die Abgabe von den Immobilien-Besitzern gezahlt wird: „Vermieter der Objekte wie beispielsweise Apple, Saturn oder die Sportscheck-Immobilie haben sich überhaupt nicht gemeldet. Dabei ist es ja nur eine Maßnahme im Jahr, wo die Innenstädte etwas tun müssen, um attraktiver zu werden.“ Auch von Fielmann, Eigentümer der Immobilie, sei in Sachen Weihnachtsbeleuchtung keine Antwort gekommen.

Natürlich gebe es auch positive Vermieter-Beispiele wie das Café Riese (selbst Eigentümer) oder den Kaufhof, Dyson oder Uniqlo. „Da wird auch über den Tellerrand hinaus gedacht, wie die Innenstädte künftig aussehen sollen und wie der Handel sich aufstellt“, so Polster. Nicht nur seit Corona ist klar, dass der Internet-Handel der größte Feind des „stationären“ Handels in den Innenstädten ist.