Verein vor dem AusEinbruch bei Kölner Tanzgruppe: Diebe mit perfider Botschaft

Lagerhalle der Angels Aerials in Köln

Der Tatort: Eine Lagerhalle auf der Deutz-Mülheimer Straße in Köln.

Geht es noch dreister? Unbekannte haben aus einer Lagerhalle auf der Deutz-Mülheimer Straße Technik im Wert von 17.000 Euro eines gemeinnützigen Vereins gestohlen. Versehen mit einer Botschaft.

von Bastian Ebel (bas)

Sie setzen sich für ein Kinder- und Jugendtheater in Köln ein, sind gemeinnützig und haben obendrein noch einen tollen Fassaden-Tanz (bedeutet: mit Seilen gesichert seitlich an einer Häuserfassade entlangspringen und tanzen) zu bieten.

Doch jetzt steht beim Kölner Flugtheater „Angels Aerials“ erst einmal alles unter Schock.

Köln: Theater Angels Aerials hofft auf Spenden nach Einbruch 

Der Grund ist ein Diebstahl, der jetzt nach dem Urlaub bemerkt wurde: In der Lagerhalle des kleinen Theaters wurde Technik im Wert von 17.000 Euro geklaut.

„Es steht momentan alles auf der Kippe, wir wissen nicht, wie es weitergeht“, sagt eine zerknirschte Theaterleiterin Susanne Beschorner auf EXPRESS.de-Nachfrage. „Zum dreisten Diebstahl kommt, wenn man so will, noch ein Sahnehäubchen“.

Botschaft nach einem Einbruch

„Sorry“ schrieben die Langfinger nach dem Einbruch auf einen Tisch.

Denn als wäre der Einbruch nicht schlimm genug, wurde mit einem Stift noch „Sorry“ auf einen Tisch gekritzelt. Diese Botschaft hätte man sich durchaus sparen können.

„Wir sind schon öfter mal beklaut worden, aber es war alles gesichert“, so Beschorner. Die Polizei nahm eine Anzeige auf. Bislang fehlt von den Langfingern jede Spur. „Es muss in der vergangenen Woche rund um den 27. Juli passiert sein“, grenzt die Leiterin den Tatzeitpunkt ein.

Kölner Verein hart getroffen: Jetzt auf Spenden angewiesen

Jeder Diebstahl ist zwar schlimm, aber es trifft den gemeinnützigen Verein echt hart. „Wir gehören zur freien Theaterszene in Köln und sind wirklich arm“, sagt sie. Und jetzt hofft man auf Solidarität aus der Kölner Kunst- und Theaterszene.

„Als ich davon gehört habe, habe ich sofort gespendet. Auch die Volksbühne wird noch spenden“, sagt ein sichtlich angefasster Axel Molinski von der Volksbühne. „Vielleicht machen noch mehrere mit. Denn ausgerechnet dieser Verein leistet wirklich tolle Arbeit.“

Bei den Angels Aerials hat man aus der Not heraus schnell ein Spendenkonto eingerichtet, um vielleicht doch noch ein wenig Geld zusammenzukratzen, um weiterhin spielen zu können und die angestrebten Projekte zu verfolgen.

Susanne Beschorner: „Wir teilen, was wir haben, Raum und Material, unsere Aufführungen sind sogar meistens eintrittsfrei. Das, was jetzt passiert ist, können wir einfach nicht verstehen. Und wir bitten nun jeden um Hilfe.“