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„90 Prozent fehlen“Milliardenloch für Kölner Tourismus: Wie wird der Sommer 2021?

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Milliardenloch im Kölner Tourismus: Auf dem Symbolfoto ist ein Kölner Hotel am 14. Juli 2020 abgebildet. Wie wird der Sommer 2021 für die Branche?

von Madeline Jäger (mj)

Köln – Vor einem Jahr waren sich viele Kölner noch sicher, dass sie spätestens 2021 ihr altes Leben zurück haben werden. Doch wenn die Pandemie eines gezeigt hat, dann dass fast nichts sicher ist. Urlaub im Ausland könnte auch im Sommer 2021 noch schwierig werden. Doch wie sieht es in Köln aus? Vier Kölner Tourismus-Betriebe geben gegenüber EXPRESS eine Prognose ab, was im Sommer 2021 möglich sein könnte.

  • Wie geht es der Kölner Tourismus-Branche?
  • Köln Tourismus Geschäftsführer nennt Summe, die Stadt fehlt
  • Vier Kölner aus dem Tourismus mit Prognose für Sommer 2021

Köln Tourismus GmbH: „Herber Schlag“ – Geschäftsführer spricht von 90 Prozent Umsatzeinbruch

Kaum ein anderer Wirtschaftssektor wurde von der Corona-Pandemie härter getroffen als die Tourismus-Branche. Das zeigt sich auch in den Kölner Betrieben und die finanziellen Folgen sind nach diesem Krisenjahr immens hoch.

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Dr. Jürgen Amann ist Geschäftsführer bei der Köln Tourismus GmbH. 

„Für Köln ist das ein herber Schlag. Uns liegen jetzt die Zahlen von Februar vor. Laut diesen haben wir die Situation, dass wir einen Rückgang von 90 Prozent im Vergleich zum Vorjahres-Februar bei den Ankünften in Köln haben. Und 85 Prozent Rückgang bei der Zahl der Übernachtungen“, erklärt Dr. Jürgen Amann, Geschäftsführer von Köln Tourismus GmbH gegenüber EXPRESS.

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„Wenn wir also davon ausgehen, dass wir in einem normalen Jahr wie 2019 rund 5 Milliarden Euro Umsätze erwirtschaften können durch Ausgaben von Touristen und Gästen in Köln, dann fallen davon jetzt 90 Prozent davon weg – anhand dieser Zahl können wir uns ausrechnen, wie groß die wirtschaftliche Bedeutung ist“, erklärt Amann weiter. 

Bei dieser enorm hohen Summe seien verschiedenste touristische Umsätze inbegriffen. Nicht nur die aus der Hotellerie und Gastronomie, sondern auch die aus dem Einzelhandel und den Kultur-und Freizeiteinrichtungen.

Kölner Sommer 2021: Schifffahrten mit KD wieder möglich? „Keine Klarheit“

Auch KD-Vorstand Dr. Achim Schloemer kämpft seit 2020 mit 80 Prozent weniger Umsatz. Seine 130 festangestellten Mitarbeiter sind teilweise seit fast einem Jahr zu 100 Prozent in Kurzarbeit. Den KD-Vorstandschef stört vor allem, keine Klarheit zu bekommen – wie und wann es für die Schifffahrten weitergehen könnte.

„Die aktuelle Lage ist für uns sehr unbefriedigend. Wir müssen weiterhin flexibel sein, doch das kriegen wir hin. Wenn die Inzidenzwerte in Köln unter 100 fallen, dann sind wir mit unserem Hygienekonzept sofort bereit und fahren wieder raus“, so KD-Vorstand Achim Schloemer.

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KD-Vorstandschef Achim Schloemer blickt trotz allem mit viel Optimismus auf den Sommer 2021. 

„Klar ist, das nach dem neuen Infektionsschutzgesetzt mit Inzidenzen über 100 gar nichts geht. Das wissen wir“, sagt Schloemer.

KD-Schifffahrten: „Weiß nur noch nicht, wann der Sommer für uns anfängt“

Trotzdem bleibt der KD-Vorstandschef für seine Branche mit Blick auf den Sommer 2021 weiterhin optimistisch.

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Die schlafende KD-Flotte vor der Altstadt am 3. Mai 2021. Im Moment gibt es hier wegen Corona keine Rheinschifffahrt. 

„Ich sehe die Perspektive, ich weiß nur noch nicht, wann der Sommer für uns anfängt. Alles hängt von der Impfquote im Mai ab, dann haben wir im Juni eine Öffnungsperspektive. Die Frage ist nur, unter welchen Bedingungen“, bekräftigt der KD-Vorstandschef.

Kölner „25hours“-Hotel: 35 Prozent Auslastung

Auch für die Kölner Hoteliers ist noch nicht klar, wann und wie sie touristische Gäste wieder beherbergen dürfen. Im Moment dürfen nur geschäftlich Reisende in Hotels übernachten. Damit ist das „25hours“-Hotel gerade zu 35 Prozent ausgelastet.

„In normalen Monaten oder Messe-Monaten haben wir mit unseren Zimmern manchmal einen Umsatz von einer Million Euro gemacht. Da kann man sich ausrechnen, wie bitter die jetzige Lage für uns ist, wenn man lediglich eine Belegung von 35 Prozent hat“, erklärt „25hours“-Chefin Grit Pauling (35) gegenüber EXPRESS.

Köln: Restaurantanfragen für Ende Mai: „Davon lebt das kölsche Lebensgefühl“

Diese 35 Prozent sind aktuell trotz allem ein Anlass für die Hotel-Chefin, positiv zu denken. Pauling hofft auf die Möglichkeit, ihr Restaurant und die Bar ab Mitte Mai wieder  öffnen zu können. Zumindest bekommt das Hotel dazu momentan schon viele Anfragen von Kölnern. Alles andere stehe noch in den Sternen.

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„25hours“-Chefin Grit Pauling (35) hofft auf Restaurantöffnungen ab Mitte/Ende Mai. 

Aber: „Die Menschen sind im Moment optimistischer und davon lebt das kölsche Lebensgefühl. Auch uns gibt das Auftrieb“, so Pauling. Im Vergleich zu anderen Hoteliers stehe das „25hours“-Hotel finanziell gerade noch etwas besser dar.

„Einige Kölner Kollegen haben im Moment noch komplett geschlossen und für diese Hotels wird die Luft langsam dünn“, so Pauling. Das „25hours“-Hotel habe seit Monaten eine eigene Teststation in der Lobby. Das Hotel-Team hofft, unter Einbeziehung der Corona-Tests eine zeitnahe Öffnungsperspektive zu erhalten.

Kölner Tourismus: Zum Warten verdammt und „von Gesamtentwicklung abhängig“

Auch andere touristische Angebote, wie die virtuelle Stadtreise: „TimeRide“ am Alter Markt, sind aktuell noch zum Warten verdammt. Bei der virtuellen Zeitreise konnten Teilnehmer bislang in das alte Köln während der Kaiserzeit eintauchen.

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Ein Foto vor März 2020 und daher ohne Masken von Kölner Besuchern bei der „TimeRide“ durch die Domstadt in vergangenen Zeiten. 

Nun hat das „TimeRide“-Team die wochenlange Schließung genutzt, um eine neue virtuelle Zeitreise durch das Köln der goldenen 1920er Jahre zu entwickeln.

„Die Zeitreise ins Köln von 1926 hat einen sehr starken Aktualitätsbezug. Der Blick in die Kölner Geschichte zeigt uns sehr deutlich, dass selbst nach den schwersten Krisen wieder bessere Zeiten anbrechen, wenn man nur nicht aufgibt. Mit dieser Hommage an die Zuversicht und den unbeugsamen Frohsinn der Kölner möchten wir auch unseren Besuchern Optimismus und Lebensfreude mit auf den Weg geben“, sagt Zeitreisen-Gründer Jonas Rothe.

Doch wann die ersten Gäste die neue virtuelle Tour unternehmen könnten, sei momentan noch unklar. „Wir hoffen darauf, dass es wenigstens im Spätsommer klappt. Doch wir sind von der Gesamtentwicklung der Pandemie abhängig“, so der Ausblick von „TimeRide“-Pressesprecher Julian Herbig.