Ende der kölschen LösungParkraum: Wird Deutzer Fall zum Super-Gau für alle Kölner Autofahrer?

Ansicht der Deutzer Freiheit

Eine neue Regelung in Deutz, hier eine Aufnahme der Deutzer Freiheit vom März 2021, könnte Auswirkungen für die ganze Stadt haben.

Eine geplante Regelung in Köln-Deutz könnte Auswirkungen auf das ganze Stadtgebiet haben. Sollte das der Fall sein, dürften nicht wenige Autofahrer auf die Barrikaden gehen. 

In Köln-Deutz soll die Straßenverkehrsordnung endlich richtig eingehalten werden. Konkret geht es um einen Fall von der Tempelstraße. Weil die Fahrbahnbreite dort von parkenden Autos verengt wird, sollen öffentliche Parkplätze wegfallen.  

Die Bezirksvertretung Innenstadt wird sich am Donnerstag (2. Dezember) mit einer Vorlage befassen, die es in sich hat. Darin heißt es: „In den nächsten Wochen werden alle Straßen in den Bewohnerparkgebieten in Deutz auf die Restfahrbahnbreite überprüft. Sollten weitere Straßen nicht die Mindestbreiten aufweisen, müssen auch hier die öffentlichen Stellplätze entfernt und das Parken auf der Fahrbahn unterbunden werden.“

Köln: Viele öffentliche Parkplätze in Deutz auf der Kippe 

Den Stein ins Rollen hat der Fall von der Tempelstraße gebracht, wie die „Kölnische Rundschau“ berichtete. Dort wird weitestgehend die in der Straßenverkehrsordnung vorgeschriebene Mindestbreite von 3,05 Metern für die Fahrbahn nicht eingehalten. Die Folge: Die Parkplätze müssen weg. Und was für die Tempelstraße in Deutz gilt, muss auch für alle kleinen Straßen in Köln gelten.

Von den 85 Parkplätzen entlang der Tempelstraße können nur 31 erhalten bleiben. Und das ist erst der Anfang, wie Bezirksbürgermeister Andreas Hupke erklärt: Wenn die Verwaltung in Deutz A sagt, muss sie in Nippes B sagen. Dabei sei Nippes nur ein Beispiel. Laut des Politikers wären auch Ehrenfeld, Sülz, Mülheim und andere Veedel, in denen es diese alten Strukturen gibt, betroffen. Hupke nennt das „Das Ende der kölschen Lösung“. 

Hinzu kommen die neuen Pläne für die autofreie Deutzer Freiheit. Die Verwaltung hatte einen Verkehrsversuch vorgeschlagen, der vorsieht, dass die Deutzer Freiheit weitestgehend eine Fußgängerzone werden soll. Dort fallen dann für die Anwohner 66 Stellplätze weg. Die sollen sich möglichst in den Nebenstraßen neue Parkplätze suchen. Eine davon: die Tempelstraße in Deutz.

Zudem gibt es den „Masterplan Parken“ des Ratsbündnisses aus Grünen, CDU und Volt. Der sieht vor: Wo Fußgänger weniger als zwei Meter Bürgersteigbreite zur Verfügung stehen, müssen parkende Autos weichen, damit der Gehweg aufgeweitet werden kann. 

Zusätzlich soll auch das Parken in Mittelalleen abgeschafft werden,  um Parkplätze in Ausleihstationen für Lastenräder umzuwandeln. Addiert man alle Maßnahmen zusammen, werden womöglich Tausende Parkplätze in Köln wegfallen. (aa)