Anwohner und Händler in SorgeStraßenprostitution am Eigelstein floriert

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Vor dem Penny-Markt und den Kneipen ist es oft besonders schlimm. Hier  sind „leichte Damen“ auf der Suche nach Freiern.

von Sebastian Oldenborg (so)

  • „Seit zwei Jahren wird es immer schlimmer“
  • Huren aus Osteuopa sprechen Freier teils aggresiv an
  • Vielen Geschäftsleuten bleiben die Kunden weg

Köln – Die Straßenprostitution floriert am Eigelstein! Nachdem es ruhiger geworden war, als die Stadt einen Sperrbezirk eingerichtet und die Prostitution auf der Straße verboten hatte, gehen die Huren jetzt wieder in die Offensive.

Zwischen Eintracht- und Turiner Straße marschieren sie auf und ab. Dort sprechen die Frauen – viele von ihnen aus Bulgarien und Rumänien – vorbeigehende Männer an und versuchen sie für wenige Euro zum schnellen Akt zu verführen.

„Und das sogar, wenn die Herren in Begleitung ihrer Ehefrauen sind“, wie ein ansässiger Juwelier dem EXPRESS erzählt. Die Zuhälter sitzen nur wenige Meter entfernt in den Kneipen und Wettbüros, haben einen strengen Blick auf ihre „Pferdchen“ und sind jederzeit einsatzbereit, wenn es Ärger gibt.

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Straßenstrich Eigelstein. Ein Problem nicht nur für die Anwohner, sondern auch für viele Unternehmer.

„Leider wird die Prostitution hier seit zwei Jahren immer schlimmer. Unsere Kunden fühlen sich regelrecht belästigt. Viele kommen deswegen nicht mehr wieder“, sagt der Juwelier resignierend.

Angenehm ist die Situation am Eigelstein nicht: Anbahnungsgespräche der Prostituierten und Freier, die sich an ganz normale Frauen ranmachen, weil sie eine schnelle Nummer schieben wollen.

Angeschafft wird rund um die Uhr

Auch als EXPRESS am Dienstagnachmittag am Brennpunkt vorbeischaut, stolzieren entsprechende Damen die Straße entlang.

Teils stehen sie vor den Kneipen, warten auf Kundschaft. Oft handelt es sich bei ihnen um drogensüchtige Frauen aus dem osteuropäischen Raum.

Angeschafft wird rund um die Uhr. „Selbst am frühen Morgen sind die hier. Manchmal schon vor 9 Uhr, wenn wir aufmachen“, erzählt der Inhaber eines Bekleidungsgeschäfts.

Oft habe er die Polizei gerufen. Danach sei auch kurz Ruhe. Aber nur wenig später sei alles wieder beim Alten. „Früher waren viele reiche Kunden bei uns, die kommen jetzt nicht mehr vorbei.“

Die Ladenbesitzer wollen in der Zeitung nicht ihren Namen nennen. Zu groß ist ihre Angst vor Repressalien oder Angriffen durch die „Bodyguards“, die Zuhälter, der Frauen. Laut Polizei und Ordnungsamt sollen viele dieser „Schränke“ die Huren zu ihrem schmutzigen Geschäft zwingen.

„Wir haben Ende März Anfang April am Eigelstein verstärkt Kontrollen durchgeführt“, sagt Ordnungsamtschef Engelbert Rummel. „Wir haben Bußgelder verhängt und Platzverweise erteilt.“

Danach seien die Zahlen zunächst zurückgegangen, man habe nur noch eine Feststellung gehabt.

„Wenn das jetzt wieder zunimmt, müssen wir erneut verstärkt vorgehen. Wir werden mit der Polizei besprechen, was wir machen und dann gemeinsam handeln.“

Das Ordnungsamt sei für die Überwachung der Sperrbezirke zuständig, die Polizei für den Straftatbestand der Zuhälterei.