Projekt gestartetKölner Start-up kümmert sich um Geflüchtete – Mitarbeiterin gab wichtigen Hinweis

doQtor-Gründer Benjamin Schwarz und seine Mitarbeiterin Emily Herter zusammen mit Yuliia Duliepa auf dem Bildschirm.

„doQtor“-Gründer Benjamin Schwarz und seine Mitarbeiterin Emily Herter haben zusammen mit der zugeschalteten Ukrainerin Yuliia Duliepa das Projekt „Mental Help for Ukraine“ ins Leben gerufen.

Ein Kölner Start-up leistet einen wichtigen Beitrag für die Menschen aus der Ukraine: „doQtor“ hat nun das Projekt „Mental Help for Ukraine“ ins Leben gerufen – die Leiterin ist selbst direkt betroffen.

von Niklas Brühl (nb)

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hinterlässt bei den Betroffenen tiefe Wunden. Durch die Kämpfe und Bombenangriff nicht nur in physischer Form, sondern durch die Sorge um das eigene Leben und um das der Familie oder von Freunden ist auch die psychische Gesundheit gefährdet.

Dieses Problems hat sich nun das Kölner Start-up „doQtor“ angenommen – mit der Prämisse, den geflüchteten Ukrainern und Ukrainerinnen psychologische Erste Hilfe anzubieten. Dafür hat das Unternehmen das Projekt „Mental Help for Ukraine“ gestartet, welches von einer ganz besonderen Person geleitet wird.

Kölner Start-up vermittelt Geflüchteten psychologische Hilfe

Denn „doQtor“-Mitarbeiterin Emily Herter hatte mit Yuliia Duliepa über 15 Jahre lang jeden Sommer ein ukrainisches Gastkind bei sich in der Familie. Die heute 21-Jährige stammt aus Kyjiw und flüchtete nach dem Ausbruch des Krieges vor vier Wochen bis an die polnische Grenze. Die Familie von Emily Herter nahm die Ukrainerin erneut auf. Diesmal jedoch unter ganz anderen, sehr traurigen, Umständen.

Duliepa, von Beruf ukrainische Übersetzerin für Deutsch und Englisch, ist jetzt Leiterin des Hilfsprojektes des Kölner Start-ups und steht Hilfesuchenden als erste Ansprechpartnerin zur Verfügung. „Für mich ist es so wichtig, hier eine Aufgabe zu haben und meinen Landsleuten zu helfen“, sagt die geflüchtete 21-Jährige.

Benjamin Schwarz, der „doQtor“ 2020 gegründet hat, sagt zu seiner neuen Mitarbeiterin: „Yuliia hat bei uns Hilfe gesucht und unserem Team berichtet, wie stark traumatisiert die Geflüchteten sind. Wie sehr es sie zerreißt, nicht zu wissen, wie es ihren Verwandten geht, die sie zurücklassen mussten. Aus den Gesprächen mit Yuliia entstand die Idee, unsere digitale Plattform so anzupassen, dass wir damit Geflüchtete schnell und unbürokratisch unterstützen und sie in professionelle, psychologische Unterstützung bringen können.“

Kölner Start-up: Bald soll die psychologische Hilfe bundesweit angeboten werden

Das zwölfköpfige Team des Start-ups unterstützt die betroffenen Menschen aus der Ukraine in vielerlei Hinsicht. Auf der Website finden sie beispielsweise Informationen rund um das Thema „psychologische Hilfe“ auf Ukrainisch und Englisch. Außerdem kann direkt ein Gesprächstermin gebucht werden.

Die Hilfesuchenden werden dann vom Team des Kölner Unternehmens an psychologisch geschultes Personal mit ukrainischen oder russischen Sprachkenntnissen, aktuell noch vorwiegend in Köln und im Rheinland, weitervermittelt.

In Kürze sollen die Vermittlungen aber auch bundesweit möglich sein. Aus Köln heraus wird also ein weiterer wichtiger Beitrag für die Menschen aus der Ukraine geleistet, die aufgrund des Krieges oftmals alles verloren haben.