Das Parken für Anwohner wird auch in Köln ab dem kommenden Jahr deutlich teurer. Die Stadt begrüßt unterdessen den Beschluss, die Parkplatzgebühren künftig eigenhändig gestalten zu können.
„Gebühren-Erhöhung überfällig“Köln, jetzt wird's teuer! Stadt kündigt höhere Preise für Parkausweise an
In ganz Deutschland wird das Parken für Anwohner demnächst merklich teurer – so auch in Köln. Das Deckelungsgesetz von 1993, nach dem das der Bewohnerparkausweis im gesamten Bundesgebiet maximal 30,70 Euro im Jahr kosten darf, wurde im Juni 2020 gekippt.
In den ersten Bundesländern, wie beispielsweise Baden-Württemberg, wurden die Preise bereits deutlich angezogen. In Tübingen beispielsweise zahlen Fahrer eines SUV künftig knapp 180 Euro für einen Parkausweis – also das sechsfache. Auch in Nordrhein-Westfalen werden die Preise spätestens ab 2022 nach oben korrigiert. Die Stadt Köln begrüßt den Beschluss ausdrücklich.
Köln: Parkplatzgebühren steigen – Preisentwicklung noch nicht abzusehen
„Angesichts der Flächenknappheit in den Großstädten erscheint eine Erhöhung der Bewohnerparkgebühren überfällig, nicht zuletzt, um die gewünschte Verkehrswende voranzutreiben. Eine Prognose über die Entwicklung der Preise lässt sich noch nicht treffen. Hierzu wird eine politische Entscheidung erforderlich sein“, sagt ein Sprecherin der Stadt gegenüber EXPRESS.de.
Ob die künftige Preisgestaltung, nach dem Beispiel Tübingen, auch von der Größe des zu parkenden Fahrzeugs abhängig wird, stehe indes noch nicht fest. Allerdings betont die Sprecherin: „Kraftfahrzeuge verbrauchen in Köln einen großen Anteil des öffentlichen Raums. Ein durchschnittlicher Parkplatz beträgt etwa 12m². Durch immer größer werdende Autos steigt der Platzbedarf von Fahrzeuge.“
Köln: Erhöhte Parkausweisgebühren als Anreiz für Bus und Bahn?
Bislang hat die Regierung von NRW noch keine Ermächtigung für die Kommunen erlassen, die Preise für Parkplatzausweise selber zu gestalten. Damit sei jedoch 2022 zu rechnen. Mit den Kostenerhöhungen hofft die Stadt auch auf einen Boom für den öffentlichen Nahverkehr – oder weitere Co2-freundlichere Fortbewegungsmittel. „Die Anpassung der Bewohnerparkgebühren wird grundsätzlich als Anreiz gesehen, Mobilitätsalternativen abseits des eigenen PKW in Betracht zu ziehen“, so die Sprecherin der Stadt Köln.
Die Anwohner in Köln, wo es außer in den Stadtteilen Rodenkirchen und Chorweiler überall Stellplatzzonen für Anwohner gibt, müssen sich also auf einen deutlichen Anstieg der Kosten für einen Parkausweis einstellen. Wie hoch dieser Anstieg sein wird, zeigt sich dann spätestens ab dem kommenden Jahr.