Sexuelle Belästigung?Betreuer aus Köln unter Verdacht – Ferienfreizeit abgebrochen

DLRG Rettungsschwimmer bringen bei einer Übung einen Statisten zurück an den Strand.

Gegen einen Betreuer der Deutschen-Lebens-Rettungs-Gesellschaft wird wegen sexueller Belästigung ermittelt. Das Foto zeigt Rettungsschwimmer der DLRG bei einer Übung am 4. August 2022. Es steht in keinem Zusammenhang mit dem Fall.

Im Sommer 2022 veranstaltete die Deutschen-Lebens-Rettungs-Gesellschaft eine Ferienfreizeit für Kinder und Jugendliche. Dort soll es offenbar zu sexuellen Übergriffen gekommen sein.

Hat ein DLRG-Betreuer aus Köln seine Machtposition gegenüber Schutzbefohlenen ausgenutzt?

Die Kölner Polizei ermittelt nach Angaben der Kölner Staatsanwaltschaft gegen einen Betreuer einer Ferienfreizeit der Deutschen-Lebens-Rettungs-Gesellschaft. Das Camp in Spanien hatte im Sommer 2022 stattgefunden. EXPRESS.de berichtete bereits im August exklusiv über den Fall.

DLRG: Polizei ermittelt wegen sexueller Belästigung

Nach einer Strafanzeige der DLRG bei der Kölner Polizei seien dort Ermittlungen „wegen des Verdachts der sexuellen Belästigung“ aufgenommen worden, bestätigte die Staatsanwaltschaft auf Anfrage der Deutschen Presse Agentur.

Laut Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer würden derzeit Zeuginnen und Zeugen vernommen.

Der Verband habe noch keine Rückmeldung von der Polizei zu den Ermittlungen, sagte DLRG-Präsidentin Ute Vogt. Man habe sofort nach Bekanntwerden des Falls eine entsprechende Anzeige gestellt.

Den Vorsitz der DLRG-Ortsgruppe „Köln rechtsrheinisch Süd“, den der Beschuldigte bis dato innehatte, legte der Betreuer danach nieder. Damit sei er einer Suspendierung zuvorgekommen.

Die Vorwürfe richten sich gegen einen DLRG-Betreuer einer Kinder- und Jugendfreizeit des Rettungsschwimm-Verbands im vergangenen Juli nach Spanien.

Die DLRG reagierte umgehend auf ihrer Homepage mit einer Stellungnahme. Die Ferienfreizeit mit insgesamt 14 Kindern und Jugendlichen im Alter von 11 bis 15 Jahren war demnach am 1. August abgebrochen worden, nachdem Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie zwei Betreuerinnen den Vorwurf von „Übergriffigkeit und sexueller Belästigung“ gegen den Betreuer und Fahrtleiter erhoben hatten.

Als die Gruppe aus Spanien zurückgekehrt war, erstattete die DLRG Anzeige gegen den Betreuer, gegen den es bereits 2019 erste Vorwürfe in dieser Richtung gegeben hatte. Vogt nannte es eine „schlimme Geschichte“. Alle DLRG-Landesverbände seien interessiert, aus der Aufarbeitung zu lernen. Es habe einen „Ruck“ auf allen Ebenen gegeben: „Wir tun alles, damit so etwas nicht mehr vorkommt.“ (dpa)