Droht ein Millionengrab?So geht es mit dem ehemaligen Real in Köln-Porz weiter

Die Filiale der Real- Supermarktkette in Porz an der  Rudolf-Diesel-Straße.

Bis Ende Juni 2022 konnten Kundinnen und Kunden im Real an der Rudolf-Diesel-Straße in Köln-Porz-Eil einkaufen. Seitdem ist der Supermarkt, der von Kaufland übernommen wurde, dicht. Das Foto entstand am 15. April 2021.

Seit 1968 wird im Einkaufszentrum an der Rudolf-Diesel-Straße in Köln-Porz eingekauft. Im vergangenen Jahr machte der Betreiber Real dicht – wie geht es weiter?

von Niklas Brühl (nb)

Am 30. Juni 2022 schloss der große Real-Markt an der Rudolf-Diesel-Straße in Köln-Porz seine Pforten. Nicht nur für die zahlreichen Kundinnen und Kunden aus dem Einzugsgebiet war das ein harter Schlag – so wurden die 97 Beschäftigten des Einkaufmarktes nach einem langen Hin und Her vor die Tür gesetzt.

Es gab Gespräche mit der Politik, sogar eine Demo vor einer Sitzung des Stadtrates wurde organisiert. Am Ende waren die Mühen jedoch vergebens, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden gekündigt. Nun, mehr als ein Jahr nach der Schließung des Reals und der Übernahme des Unternehmens Kaufland, steht das große Gebäude in Porz immer noch leer. Wie geht es weiter?

Einkaufszentrum in Köln-Porz: Bauzäune stehen auf dem Parkplatz und um das Gebäude

Rund 15 Jahre lang konnten die Kundinnen und Kunden aus Köln und Umgebung in dem Real-Markt im Porzer Stadtteil Eil einkaufen gehen. Einladend sah das Gebäude von 1968 und das Areal, direkt an der A59 gelegen, schon lange nicht mehr aus.

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Real reihte sich mit dem Ende im Juni 2022 in eine lange Liste ein: Plaza, Interspar, Continent, Wal Mart – sie alle betrieben das Gebäude auf der rechten Kölner Rheinseite bereits in der Vergangenheit. Nun wagt sich Kaufland an den bekannten Standort heran – aber passiert überhaupt etwas in die Richtung Sanierung?

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Augenscheinlich fällt das zumindest schwer zu glauben, denn außer Bauzäunen rund um das Gebäude und auf dem Parkplatz sind wenige bis keine Veränderungen zu sehen. Immerhin ist der wilde Müll, der im Laufe des vergangenen Winters auf dem Parkplatz zuhauf abgelassenen wurde, verschwunden.

Köln: Kaufland hält sich zu Details der Sanierung bedeckt

Die Sanierungen seien umfangreich, heißt es vonseiten Kauflands. Dies sei auch der Grund gewesen, weshalb die Belegschaft nicht übernommen werden konnte. Bei einer länger andauernden Schließung ist die Übernahme der Mitarbeitenden nicht mehr verpflichtend. Zeitlich seien die Voraussetzungen eines Betriebsübergangs nicht gegeben gewesen – die 97 Kündigungen damit unumgänglich.

Ist das 55 Jahre alte Einkaufszentrum ein Millionengrab? Oder ist eine baldige Wiedereröffnung von Kaufland realistisch? Das Unternehmen hält sich bedeckt, sagt auf Anfrage von EXPRESS.de: „Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir zu Details der Sanierungen aktuell keine Auskunft geben können. Wir sind zwischenzeitlich Eigentümer des Gebäudes geworden, befinden uns in engem Austausch mit der Stadt Köln und damit in der Planungsphase. Sobald ein Eröffnungstermin feststeht, werden wir gerne informieren.“

Wann und ob der traditionsreiche Supermarkt in Porz-Eil überhaupt noch einmal in altem Glanz erstrahlt, steht also auch ein Jahr nach der Schließung immer noch in den Sternen. Vor allem für die entlassenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohl ein echter Nackenschlag.