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Kommentar zur Unwetter-WarnungPanikmache für Köln? Liebe Wetterfrösche, macht weiter so

20.05.2022, Köln: Unwetter im Kölner Westen, Dürener Straße Ecke Stadtwaldgürtel.

Foto: Csaba Peter Rakoczy

Eine Radlerin am Freitag (20. Mai) auf der Dürener Straße in Köln-Lindenthal.

Wetter – ein Thema, das es in sich hat. Für Köln waren am Freitag (20. Mai) schwere Unwetter angesagt, zum Glück verlief am Ende alles glimpflich. Aber schon brummen die sozialen Netzwerke und manche beschweren sich über „Panikmache“. Fatal, meint unser Autor. Ein EXPRESS.de-Kommentar.

Et kütt wie et kütt – diesen Paragraphen des kölschen Grundgesetzes kann man insbesondere bei Gewitterlagen bestens anwenden. Denn gerade in der Kölner Bucht ist es nämlich trotz modernster Technik nicht möglich, punktuell vorherzusagen, wann und wo genau der Himmel seine Schleusen öffnet.

Also ein kurzer Blick auf den Freitag: Bereits im „ZDF-Morgenmagazin“ stand das Rheinland und Köln im Fokus, denn schwere Gewitter mit Tornado-Gefahr waren auch bei uns prognostiziert.

Köln: Warnung vor „Lebensgefahr“ war richtig

Zudem entschied sich die Bezirksregierung, die Schulen früher zu schließen. Vereinzelt wurden Beerdigungen abgesagt, von „Lebensgefahr“ war die Rede. Ein banger Blick auf den Radarfilm: Wann geht es los?

Passiert ist: nicht viel. Aber schon kurz nach der Aufhebung der Unwetterwarnung ging es in den sozialen Netzwerken los. Von „Panikmache“ war dort die Rede, von Meteorologinnen und Meteorologen, die „Bauschutt“ geraucht hätten. Zudem jede Menge Häme gegen den Deutschen Wetterdienst.

Wie fatal! Ein bisschen mehr Kenntnis über Gewitterlagen im Sommer – und schon hätte einem klar werden müssen: Köln ist haarscharf an einem heftigen Unwetter vorbeigeschrammt. Die Tornados aus Paderborn dürften wohl Beweis genug dafür sein.

Deshalb ist es richtig und wichtig, dass die Behörden mit größter Vorsicht und frühzeitig warnen. Umso schöner, wenn es die eigene Region dann nicht trifft. Nicht auszudenken, was passiert wäre, Köln hätte es richtig getroffen. Dann würde wieder diskutiert, ob man nicht vielleicht hätte noch früher warnen sollen.

Vielleicht muss man sich mittlerweile mit diesen Nörglerinnen und Nörglern abfinden: Die Wetterfrösche und Institutionen haben jedenfalls alles richtig gemacht. Panikmache? Nein! Macht bitte genauso weiter!