„Brauchen Räume, keine Verbote“Kölner Band veröffentlicht neuen Song – mit deutlichem Appell

Die Band Miljö in ihrem Proberaum in Köln am 11. Januar 2022.

Miljö hat einen neuen Song geschrieben, der auf ein Problem in Köln aufmerksam macht. Das Foto zeigt die Band am 11. Januar 2022. 

Miljö hat ein neues Lied veröffentlicht, in dem die Band in ironischer Art und Weise auf ein typisches Problem in Köln aufmerksam macht. 

von Antonia Raabe (ra)

Ein Thema macht in Köln immer wieder Schlagzeilen. Die Lautstärke. Ausgerechnet in der so bunten und fröhlichen Stadt gibt es deshalb regelmäßig Ärger.

Anwohnerinnen und Anwohner beschweren sich über die laute Veedelskneipe gegenüber oder die unüberhörbare Menschenmenge auf dem Brüsseler Platz, Konzerte müssen teilweise pünktlich um 22 Uhr enden – oder dürfen an einigen Locations erst gar nicht stattfinden. Es gäbe Stoff für ein ganzes Buch.

Miljö veröffentlicht Lied zu Kölner Problem

Ein Buch hat die Kölner Karnevalsband Miljö zwar nicht über die Thematik geschrieben, dafür aber einen Song. „Ming Stadt es zo laut“ heißt das neue Lied, das am 18. August 2023 herausgekommen ist. Es beschäftigt sich mit der Frage: Wie laut darf Kunst sein?

Alles zum Thema Musik

Miljö weiß: „Auch wenn einzelne Lärmschutzklägerinnen und -kläger das anders sehen und alles versuchen, der großen Mehrheit den Spaß zu verderben: Unsere Stadt ist lebendig. Genau wie ihre Kultur.“

Ihr deutlicher Appell: „Die Jahre der Stille sind Gott sei Dank vorbei. Musik, Kunst & Theater machen Stadtleben lebenswert und brauchen Räume, keine Verbote.“

Ob an der Volksbühne an der Aachenerstraße, in der Rheinaue in Bonn, im Rochuspark in Ossendorf oder eben am Brüsseler Platz im Belgischen Viertel – überall gehe es der Kultur an den Kragen. Und dagegen will Miljö mit dem neuen Song ein deutliches Zeichen setzen.  

Hier an einer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:

Der Songtext ist ironisch. „Drusse stonn se op däm Platz / Maache Lärm un Rabatz / Dat es alles vill zo laut“ (Hochdeutsch: Draußen stehen sie auf dem Platz / Machen Lärm und Rabatz / Das ist alles viel zu laut) lautete eine Strophe.

Im Refrain heißt es: „Ming Stadt es zo laut / Un immer widder Krach / Vun fröh bes in die Naach“ (Hochdeutsch: Meine Stadt ist zu laut / Und immer wieder Krach / Von früh bis in die Nacht). Miljö sagt: „Ein ironisch-rotziger Disco-Punk mit Biss und einer klaren Haltung: Tonlos ist sinnlos.“