Wahlhelfer in KölnFrüherer Corona-Pieks möglich – doch Reaktionen überraschen

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Möchten sich jetzt mehr Kölner bei der Bundestagswal im September engagieren, weil sie dann womöglich früher geimpft werden? Auf dem Symbolfoto sind Wahlhelfer am 14. März in Stuttgart zu sehen. 

von Madeline Jäger (mj)

Köln – Früherer Pieks in Aussicht! Wahlhelfer rücken in der aktuellen Impfreihenfolge deutlich nach oben: Ein Anreiz für viele Kölner sich schon jetzt als freiwillige Helfer bei der Bundestagswahl am 26. September zu engagieren? Die Stadt liefert auf diese Frage eine Antwort, die viele überraschen dürfte.

  • Wahlhelfer rücken in Impfgruppe drei auf
  • Kommt jetzt der große Wahlhelfer-Ansturm?
  • Stadt Köln mit überraschender Antwort

Köln: 527 Wahlhelfer haben sich bereits gemeldet 

Seit etwa einem Monat ist klar, dass auch Wahlhelfer in die begehrte Impfpriorisierungsgruppe drei aufgenommen werden können. Die genaue Impfvergabe ist jedoch noch nicht geregelt worden.

Aber: Der große Ansturm ist laut Angaben der Stadt Köln bislang ausgeblieben. Laut eines Stadtsprechers haben sich bisher 527 Wahlhelfer angemeldet. Das seien zwar definitiv mehr Anmeldungen als bei sonstigen Wahlen, doch die Motivation dafür sei nicht die Impfmöglichkeit.

Kölner Wahlhelfer: Keine Anzeichen für erhöhte Nachfrage

„Für eine erhöhte Nachfrage aufgrund der Impfpriorität durch die interessierten Wahlhelfenden gibt es bisher keine Anzeichen. Vielmehr haben sich Bürger gemeldet, die bereits bei Wahlen in den vergangenen Jahren (sogar Jahrzehnten) als Wahlhelfende dabei waren“, erklärt Stadtsprecher Robert Baumanns auf EXPRESS-Anfrage.

Köln: Bei Bundestagswahl 2017 engagierten sich 6500 Bürger

Auch zusätzliche Impftermine für Kölner Wahlhelfer seien bisher nicht festgelegt worden. Denn: „Wahlhelfende würden so geimpft, dass sie zum Wahltermin vollständig geimpft sind. Da die Wahl erst im September stattfindet und laut Bundesregierung bis August jeder Bürger ein Impfangebot bekommen soll, wird diese Priorisierung möglicherweise nicht nötig sein. Ein Grund für die höheren Anmeldezahlen könnte vielmehr das grundsätzlich höhere Interesse an der Bundestagswahl sein, das sich in der Vergangenheit auch in einer vergleichsweise hohen Wahlbeteiligung gezeigt hat“, erklärt der Stadtsprecher weiter.

Bei der Bundestagswahl 2017 seien rund 6.500 Kölner als Wahlhelfer im Einsatz gewesen. 

„Die Stadt Köln wird bald darüber informieren, wie viele Wahlhelfende sich bei der Bundestagswahl 2021 engagieren können“, so der Stadtsprecher weiter.

Impfgruppe drei: Viele unterschiedliche Kölner priorisiert

Zur Priorisierungs-Gruppe drei gehören nun Wahlhelfer, aber auch eine Menge anderer Kölner. Dabei sind: Menschen mit Vorerkrankungen wie Herzinsuffizienz, Asthma und HIV, bestimmten Krebserkrankungen, Autoimmunerkrankungen, rheumatologische Erkrankungen und Adipositas – sowie bis zu zwei Kontaktpersonen.

Laut Bundesimpfverordnung gehören auch alle Menschen, die in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe sowie in Schulen arbeiten in Impfgruppe drei. Auch Einrichtungen und Unternehmen der „kritischen Infrastruktur“ fallen in diese Gruppe.

Dazu zählten laut Bundesvorgaben unter anderem der Lebensmitteleinzelhandel, Pharma, Apotheken, Ernährung, Wasser- und Energieversorgung, Transport- und Verkehr, das Bestattungswesen sowie Mitglieder von Verfassungsorganen, Kräfte der Berufsfeuerwehren und ehrenamtlichen Wehren. (mj)