Ein Vorstandsmitglied der Kölner Verkehrs-Betriebe ist wegen der Nutzung seines Dienstwagens in die Kritik geraten. Nun folgte die entsprechende Reaktion.
Dienstwagen-AffäreKVB-Vorstand Schaffer äußert sich: „Haben Sie alle nicht verdient“

Copyright: KVB
KVB-Vorstand Thomas Schaffer, hier eine undatierte Aufnahme, stand zuletzt in der Kritik.
Thomas Schaffer hat seinen Dienstwagen zurückgegeben. Das Vorstandsmitglied der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) war stark in Kritik geraten, nachdem herausgekommen war, dass seine Frau seinen Dienstwagen über Jahre in Frankfurt genutzt hat.
Die „Kölnische Rundschau“ berichtet, dass Schaffers Dienstwagen deshalb nicht für dienstliche Angelegenheiten in Köln zur Verfügung gestanden habe. Er habe sogar einen Termin aufgrund eines KVB-Streiks verpasst, da sich sein Dienstfahrzeug zu dieser Zeit in Frankfurt befunden habe.
Köln: KVB-Vorstand gibt Dienstwagen zurück
Dass die KVB-Vorstandsmitglieder Dienstwagen gestellt bekommen, ist nicht unüblich. Das gehört zu ihren vertraglich geregelten Leistungsbezügen dazu. Übrigens sind es vier Oberklasse-Limousinen.
Gleichwohl versuchen sie, wie die KVB mitteilt, möglichst viele Termine mit öffentlichen Verkehrsmitteln wahrzunehmen.
Nehmen Sie hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:
Die Dienstwagen-Affäre um KVB-Vorstand Thomas Schaffer hatte bereits vor über zwei Jahren begonnen. Der Stadtwerke-Konzern, zu dem auch die KVB wie etwa auch die Rheinenergie gehören, hatte ein Gutachten in Auftrag gegeben, nachdem es Kritik an Schaffer gegeben hatte.
Auch lesen: Darf man den Firmenwagen privat nutzen?
Das Ergebnis: Der Dienstwagen sei überwiegend von seiner Frau in Frankfurt genutzt worden. Lediglich für Wartung und Reinigung sei der Wagen nach Köln gebracht worden und dann mit der Bereitstellung eines Ersatzfahrzeugs.
Gegenüber der „Kölnischen Rundschau“ hatte Schaffer am Mittwoch (10. Mai) noch gesagt:
„Die private Nutzung ist vertraglich gedeckt. Die Pkw-Nutzung ist in jeder Hinsicht rechtlich korrekt und vertragskonform erfolgt.“ Dennoch hat er sich wenige Tage danach dazu entscheiden, seinen Dienstwagen zurückzugeben.
KVB-Vorstand Thomas Schaffer äußert sich im Intranet
Im Intranet der KVB hat sich Schaffer inzwischen auch geäußert: „Wie viele von Ihnen wissen, nutze ich mein Auto eher selten. In Köln nutze ich die KVB, wie unsere Kundinnen und Kunden. Oder bilde Fahrgemeinschaften. Und zu meiner Familie nach Frankfurt fahre ich mit der Bahn. Kurzum: Ich brauche keinen Dienstwagen, obwohl er in meinem Vertrag vorgesehen ist.“
Und weiter: „Die Nutzung von Dienstwagen ist bei der KVB vertraglich klar geregelt. Dies sieht die private Nutzung des Dienstwagens durch die Familie ausdrücklich vor. Auch wenn mir durch mehrere externe Anwaltskanzleien die Rechtmäßigkeit meines Handelns bestätigt wurde, ist mir klar geworden, dass es in meiner persönlichen Situation viel konsequenter von mir gewesen wäre, wenn ich einfach ganz auf den Dienstwagen verzichtet hätte. Das nicht früher getan zu haben, war sicher eine Fehleinschätzung uns hätte uns viele Diskussionen erspart. Und Ihnen eine Berichterstattung über die KVB, die Sie alle nicht verdient haben. Das tut mir leid.“ (aa/mt)