Ärger in KölnPostbank kündigt Schritt an, der im Veedel gar nicht gut ankommt

Blick auf einen Eingangsbereich einer Postbankfiliale

Die Postbank will eine Filiale in der Innenstadt, hier eine Aufnahme aus dem Jahr 2015 aus Köln, schließen.

In Köln sorgt eine Entscheidung der Postbank für Unmut bei Kundinnen und Kunden.

von Adnan Akyüz (aa)

Im Agnesviertel geht die Post ab! Die Postbank hat angekündigt, ihre Filiale am Sudermanplatz zu schließen. Das stößt im Veedel auf viel Kritik. Für Kundinnen und Kunden bedeutet das eine Umstellung.

Dass die Postbank ihre Filiale am Sudermanplatz schließen will, kritisiert auch die CDU-Fraktion aus der Bezirksvertretung. „Viele, insbesondere ältere Mitbürgerinnen und Bürger, erledigen dort teils ihre gesamten Post- und Bankgeschäfte. Für sie sowie das gesamte Viertel ist das ein herber Verlust. Wir fordern das Unternehmen auf, ortsnah, im Interesse der Menschen eine hundertprozentig adäquate Lösung zu schaffen. Ohne Wenn und Aber“, heißt es in einer Mitteilung der CDU in sozialen Medien.

Auch viele Menschen im Veedel fragen sich, wie es weitergehen soll. EXPRESS.de fragte bei der Postbank nach. Ein Sprecher bestätigt die geplante Schließung der Filiale noch in diesem Jahr.

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Köln: Postbank am Sudermannplatz soll schließen

Bei der Entscheidung, diese Filiale zu schließen, habe auch das Verhalten von Kundinnen und Kunde eine Rolle gespielt, wie der Sprecher erklärt: „Wir schließen eine Filiale nur dann, wenn sie sich nicht mehr wirtschaftlich betreiben lässt.“ Wie andere Institute auch, prüfe die Postbank auf Basis des Kundenverhaltens laufend ihr Vertriebsnetz.

Durch die fortschreitende Digitalisierung beobachte man schon länger eine deutliche Veränderung im Verhalten der Kundinnen und Kunden der Postbank. „Dieser Trend hat sich seit Beginn der Corona-Pandemie nochmals verstärkt. Wir stellen fest, dass unsere Online-Angebote zunehmend stärker genutzt werden und zwar über alle Altersgruppen hinweg.“

So sei der Schritt einer Schließung aus Sicht der Postbank notwendig geworden. Wie es dann weitergehen soll? Dazu der Sprecher: „Die Postbank verlässt diesen Standort vollständig, auch die SB-Geräte werden im Rahmen der geplanten Schließung abgebaut. Ganz wichtig dabei: Das Angebot an Post- und Paketdienstleistungen bleibt auch in Zukunft bestehen und wird durch unseren Kooperationspartner Deutsche Post sichergestellt.“

Die Menschen sollen auch in Zukunft ihre Post- und Bankgeschäfte im Veedel erledigen können. Vorrausichtlich in einem Einzelhandelsgeschäft, das Post-Dienstleistungen anbieten soll. Der Postbank-Sprecher stellt dabei klar: „Um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten, schließen wir unsere Filiale dort erst, wenn dieser Partner gefunden ist.“

Einen Hinweis für Kundinnen und Kunden, die sich jetzt fragen, wo sie an Bargeld kommen können hat der Postbank-Sprecher auch: „Mit Blick auf die Bargeldversorgung möchte ich insbesondere auf das Cashback-Verfahren hinweisen, das fast alle Supermärkte und Discounter sowie viele Drogerien anbieten. Dabei kann man sich kostenfrei bis zu 200 Euro auszahlen lassen, wenn man seine Einkäufe bargeldlos bezahlt.“ Dieser Service werde in der Nähe bei Rewe, Aldi und Shell angeboten.

Die Kundinnen und Kunden im Agnesviertel müssen sich also auf eine Reihe von Veränderungen bei Post- und Bankgeschäften einstellen. Immerhin: Laut des Sprechers soll es im Rahmen der Schließung keine Entlassungen geben.