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„Sie hat gelitten“Kölner Kanzler Konrad Adenauer: Die letzte Zeugin (†91) ist tot

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Hannelore Siegel arbeitete bis 1963 für Ex-Bundeskanzler Konrad Adenauer und galt in der Forschung als wichtige Quelle. Unser Foto wurde im Juni 2012 aufgenommen.

von Markus Krücken (krue)

Köln – Sie kannte ihn so gut wie kaum jemand sonst.

Vom Frühjahr 1958 an, als sie sich bei ihm in dessen Amtssitz im Palais Schaumburg in Bonn vorstellte, bis zu seinem Rücktritt im Oktober 1963 war Hannelore Siegel (†91) die Sekretärin von Ex-Bundeskanzler Konrad Adenauer.

Vor wenigen Tagen, am Montag (30. November), ist die wichtige Zeitzeugin aus Köln-Rodenkirchen verstorben. Hannelore Siegel war ledig und hinterlässt keine Kinder.

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Ihr Bruder Werner (81), bei dem sie als Rentnerin 21 Jahre lebte, bestätigt uns die traurige Nachricht: „Ja, es stimmt leider. Am Montag ist meine liebe Schwester Hannelore verstorben. Sie hat bis zuletzt gelitten, mit 91 Jahren noch eine Chemo und eine Strahlentherapie gemacht.“

Konrad Adenauer: Hannelore Siegel war mehr als eine Sekretärin

Konrad Adenauer, der einstige Kölner Oberbürgermeister und erste Bundeskanzler der Bundesrepublik (ab 1949), verstarb bereits im Jahr 1967.

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Konrad Adenauer (1876-1967) wurde 1917 Oberbürgermeister von Köln und 1949 erster deutscher Bundeskanzler. Unser Foto zeigt den ehemaligen Bundekanzler 1966.

Hannelore Siegel galt in der Forschung für die Historiker und Filmemacher deshalb als die letzte Zeugin.

Denn sie war fünfeinhalb Jahre lange mehr als „nur“ eine Schreibkraft im Hinterzimmer, gehörte zum privaten Zirkel: Sie kaufte für dessen Kinder Geschenke in Paris ein, ließ den notorischen schlechten Verlierer im gemeinsamen Urlaub am Comer See öfter beim Boccia gewinnen und las ihm abends aus Kriminalromanen von seiner Lieblingsautorin Agatha Christe vor.

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Stand schief, mit Drall nach links: Konrad Adenauer. Das Denkmal steht an der Mittelstraße in der Kölner Innenstadt.

Im Büroalltag sei das Verhältnis ebenso locker gewesen, schilderte sie einmal und gab ein legendäres Zitat ihres Chefs im rheinischen Dialekt wieder: „Se können schrieve, wat Se wolle, Frollein Siegel, aber bevör Se dä Sinn ändere, dann froge Se mich.“

Bruder Werner: Sie hat immer Auskunft gegeben

Lebendig schilderte die gebürtige Kölnerin auch noch im Rahmen des Doku-Dramas „Stunden der Entscheidung“ (2012) über Adenauers Leben Anekdoten aus der gemeinsamen Zeit mit ihrem Chef, den sie flapsig als „fiesen Möpp“ bezeichnete.

Ihr Bruder Werner: „Sie ist als letzte Zeitzeugin vom Fernsehen geholt worden und öfter ins Adenauer-Haus gebracht worden und hat immer Auskunft gegeben.“