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Kleingärten in KölnNichts geht mehr - Corona ist schuld

Ein Gartenzwerg steht in einer Kleingartenanlage in Köln

Ein Schrebergarten in einer Kölner Kleingarten-Kolonie, aufgenommen am 18. Januar 2019

Kleingarten statt Mallorca: Wegen der Corona-Pandemie planten viele Kölner um, pachteten einen Kleingarten. Folge: Es gibt kaum noch freie Parzellen, viele Wartelisten sind geschlossen.

von Marion Steeger (MS)

Köln. Was hat uns Corona seit fast 1,5 Jahren nicht alles versaut! Urlaub in fernen Ländern adé, gemütlich Shoppen und Bummeln vorbei, im Restaurant Schlemmen oft unmöglich. 

Kein Wunder, dass da viele dachten „My home is my castle“ - und es sich zuhause und im eigenen Garten gemütlich machten. Aber was tun, wenn kein Garten da ist?  Na, da gibt es doch diese netten Kleingarten-Kolonien in Köln. 

Doch dann der ernüchternde Blick auf die Homepage der Kölner Gartenfreunde. Klipp und klar heißt es da: „Sehr geehrte Garteninteressenten, zurzeit liegen uns leider keine Meldungen über freie Gärten aus unseren Vereinen vor. Aufgrund der Coronapandemie und den damit verbundenen Einschränkungen hat in diesem Jahr die Nachfrage nach Kleingärten im gesamten Kölner Stadtgebiet sehr stark zugenommen. Einige Vereine nehmen derzeit schon keine neuen Bewerber auf ihre Wartelisten auf, da die Wartezeiten unrealistisch hoch geworden sind.“

Kleingärten in Köln: Viele Wartelisten sind geschlossen

Geschäftsführer Michael Franssen bestätigt im Gespräch mit EXPRESS.de: „In der Innenstadt gibt es rein rechnerisch aktuell eine Wartezeit von zehn Jahren. Je nachdem in welchem Stadtteil sind viele Wartelisten aktuell geschlossen.“ 

Schon vor der Pandemie habe es für Kleingärten einen stärkeren Zulauf gegeben. „Das hat mit Corona noch mal extrem zugenommen“, so Franssen. Und jetzt sei in vielen Vereinen das Limit erreicht. Denn: „Pachtverträge für Kleingärten sind immer unbefristet. Und es gibt einige Pächter, die schon mehr als 50 Jahre hier sind.“

Der Corona-Run auf Kleingärten habe aber auch sein Gutes. „Das bringt uns Rückenwind, das ganze Thema hat eine politische Dimension bekommen“, so der Geschäftsführer des Kreisverbandes, der sich um 115 Vereine mit 13.000 Mitgliedern kümmert. „Wir brauchen mehr Flächen, die umgewandelt werden.“

Kleingärten in Köln: Gartenlabore im Kölner Osten

2016 sei die Haltung der Stadt zu Kleingärten noch eine ganz andere gewesen. Da habe das Stadtplanungsamt Wohnraum schaffen, in Nippes in der Anlage Flora für Wohnbebauung 80 Gärten opfern wollen.

Michael Franssen freut sich: „Im Moment gehen die Gedanken in eine ganz andere Richtung. So gibt es jetzt die Gartenlabore im Kölner Osten, andere Gartenformen werden zum Trend.“ Auf Initiative des Grünflächenamtes betreuen die Kölner Gartenfreunde diese Gartenlabore an der Olpener Straße und am Schlagbaumsweg. Mit einem 50 Quadratmeter großen Krautgarten, einem Stadtgarten mit 75 Quadratmetern und einem 300 Quadratmeter großen Gemeinschaftsgarten.