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Kölner Familie in AngstFrau (32) öffnet Post nicht – jetzt hat sie ein großes Problem

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Mama Isabelle und ihre Söhne Luca und Santiago haben Angst um Hund Balu: Er wurde ihnen weggenommen und lebt derzeit in einem Tierheim.

von Oliver Meyer (mey)

Köln – Wenn Luca (9) und Santiago (11) abends im Bett liegen, rollen dicke Tränen. Sie können nicht einschlafen, weil ihnen ihr „Balu“ fehlt, dem sie sonst immer eine Gute-Nacht-Kuss gaben. Auch der Vierbeiner trauert im Tierheim, vermisst seine Spielkameraden. Dabei könnten sie längst wieder vereint sein.

Hund Balu aus Köln: Im Tierheim von seiner Familie getrennt

Zwei Tage lang waren die Brüder aus Lindweiler traumatisiert, konnten nicht in die Schule. Den 15. September vergessen sie ebenso wie ihre Mutter Isabelle D. (32) nie. „Da kam die Polizei und hat uns unseren Balu abgenommen. Er hat doch niemandem etwas getan. Wir hatten große Angst, als die Männer ihn abgeholt haben. Dabei haben sie versprochen, dass wir ihn bald zurückbekommen“, erzählt Santiago.

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Treuer Begleiter: Luca und Santiago sind traurig, weil Balu (hier ein Foto aus glücklichen Tagen) nicht mehr bei ihnen ist.

„Balu hat Angst vor Vögeln oder kleinen Hunden. Er selbst weiß wohl gar nicht, dass er ein starker Hund ist“, erzählt Isabelle mit Tränen in den Augen. Die Mutter macht sich selbst die größten Vorwürfe, weil sie zumindest eine kleine Schuld an der Situation hat.

Hund Balu aus Köln: Ein Vorfahre war ein „Listenhund”

Nachdem die Stadt Köln festgestellt hatte, dass ein Vorfahre von Balu (Englisch Bull-Terrier) ein sogenannter Listenhund (American Bull-Terrier) war, forderte die Ordnungsbehörde völlig zurecht die Halterin auf, eine Sachkundenachweis und einen Wesenstest für den Hund vorzulegen.

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Aber: Die 32-Jährige ließ einige gelbe Briefe verschlossen. „Ich habe Schulden und glaubte, es sei mal wieder etwas vom Gerichtsvollzieher.“ Daher versäumte die Kölnerin die Fristen zur Vorlage der Dokumente beim Amt.

Hund Balu im Tierheim: Mittlerweile sind alle Dokumente da

„Als ich dann aber doch erfuhr, worum es geht, habe ich sofort den Wesenstest und den Sachkundenachweis gemacht.“ Aber zu spät. Die Stadt Köln holte Balu ab. „Jetzt liegen alle Unterlagen vor, aber die Behörde will, dass die Mutter die Freigabe für eine sogenannte Verwertung erteilt“, so Rechtsanwältin Birgit Lietz.

Unglaublich, was die Behörde nun mitteilt: „Wir weisen darauf hin, dass durch einen langen Aufenthalt in einem Tierheim und der damit verbundenen nicht bestmöglichen Tierhaltung bei dem Hund Schäden entstehen können, die eine Resozialisierung und damit eine spätere Vermittlung erschweren oder unmöglich machen.“

Im Landeshundegesetz, auf das sich die Stadt bezieht, heißt es: „Mit Zustimmung des amtlichen Tierarztes kann die Einschläferung eines (...) sichergestellten Hundes angeordnet werden, wenn (...) die Gründe, die zu seiner Sicherstellung berechtigten, fortbestehen oder erneut bestünden, oder wenn die Verwertung aus anderen Gründen nicht möglich ist.”

Hund Balu aus Köln: Droht sogar die Einschläferung?

Müsste Balu also eingeschläfert werden, wenn er nicht zu seiner Familie zurück darf und sich auch nicht vermitteln lässt? „Nein”, sagt Stadtsprecher Robert Baumanns im Gespräch mit EXPRESS. „Das stand zu keinem Zeitpunkt zur Debatte und wurde auch der Familie so nicht kommuniziert.” 

Aber wie geht es nun weiter? Dazu Baumanns: „Bei Balu handelt es sich laut Rassegutachten der Amtsveterinärin um einen Hund bestimmter Rassen gem. § 10 Abs. 1 Landeshundegesetz NRW, für dessen Haltung es einer ordnungsbehördlichen Erlaubnis bedarf. Wir prüfen weiter, ob diese Voraussetzungen bei der Halterin inzwischen gegeben sind.“