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Erst mal ein Kölsch!Darauf mussten wir so lange warten: Köln wird wieder Köln

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Einzelhandel neben Gastro in Zollstock: Sandra von Gigi's Modestube und Nikos vom Mythos-Grill stoßen mit einem Kölsch auf den Neustart am Montag (31. Mai) an.

Köln – Getestet, geimpft oder genesen: Gastronomie und Einzelhandel in Köln freuen sich seit Montag (31. Mai) wieder auf „echte“ Kundschaft. Nach Schließungen aufgrund des Lockdowns seit November können Verkaufsgeschäfte wieder Kunden auch ohne Tests reinlassen. Die Gastronomie darf Gäste vorerst nur draußen bewirtschaften. Es herrscht Aufbruchsstimmung in Köln. EXPRESS hörte sich in der Stadt um.

  • Gastronomie und Einzelhandel seit Montag (31. Mai) wieder geöffnet
  • Außengastronomie blüht wieder auf
  • Kunden stehen in der Innenstadt Schlange vor Geschäften

In der „Südkurve“ an der Luxemburger Straße konnte es für die Stammgäste gar nicht früh genug losgehen: „Wir haben seit 10 Uhr geöffnet, und die ersten Kölsch schon längst getrunken“, freut sich Wirt Peter Bicks (69). Die ersten sieben Gäste haben bei ihm bereits Platz genommen. Seit 15 Jahren führt der gelernte Malermeister den Kneipenbetrieb. Trotz aller Freude, ist er mit Blick auf den aktuellen Wetterbericht jedoch noch etwas skeptisch.

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Der Außenbereich der Kneipe: „Südkurve“ in Köln-Sülz ist wieder belebt. Mitarbeiter Frank Wiechter, Chef Peter Bicks (mittig) und Kundin Erika Haoffzimmer stoßen auf die Öffnung der Außengastronomie an. 

„Heute und morgen wird es sicher richtig voll bei uns, doch wenn es ab Donnerstag wieder regnet – ja, dann sehe ich schwarz“, so Bicks zurückhaltend. Doch er will trotzdem optimistisch bleiben: „Wir schauen, wie das anläuft und freuen uns auf die Gäste. Das steht fest“, so der Wirt.

Köln-Mülheim: Erster Besuch im Biergarten seit Monaten

Rentner Norbert Berghaus (65) war vor dem ersten Besuch im Biergarten nach so langer Zeit ganz aufgeregt, wie er sagt. Er sitzt am Mittag im „Café Vreiheit“ an der Wallstraße in Mülheim und trinkt ein frisch gezapftes Kölsch. „Einfach hier sein und bei den netten Leuten Mittag essen. Endlich“, sagt er dem EXPRESS. Er hat das Café, das es seit 2001 gibt, auch bewusst während des Lockdows mit regelmäßigen to-go-Einkäufen unterstützt.

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Prost! Rentner Norbert Berghaus freut sich endlich wieder einen Biergarten, wie hier im am Montag (31. Mai) im Café Vreiheit in Mülheim, zu sein.

Inhaber Ingo Thommes (47) ist sehr dankbar für die Solidarität, die er im Veedel erfahren hat. „Es war schon ergreifend, wie häufig Stammgäste für Kaffee und Kuchen gekommen sind. Wir hatten ja aufgrund des Personalmangels ein reduziertes Menü. Das hat mich sehr berührt. In dieser Zeit haben wir nur ein Zehntel erwirtschaftet“, erzählt er.

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Ingo Thommes, Inhaber des Café Vreiheit in Mülheim serviert am Montag (31. Mai) nach langer Zeit erstmals wieder einem Kunden ein gezapftes Kölsch.

Da während der Schließung drei von sechs Köchen abgewandert sind, hat er jetzt einen Ruhetag eingeführt.

Neues Personal sucht auch Jens Deselaers (43), Inhaber des „Café Jakubowski“ an der Mülheimer Freiheit. „Es ist gerade großer Bedarf bei vielen Kollegen und schwer, gutes Personal zu finden“, sagt er.

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Jens Deselaers (43), Inhaber des „Café Jakubowski“ an der Mülheimer Freiheit, misst am Montag (31. Mai) die Abstände der Tische der Außengastronimie.

Seit der Übernahme im Januar habe er mit dem to-go-Geschäft „kostendeckend“ arbeiten können. Das schlechte Wetter im April und Mai habe den Wirten die Umsätze verhagelt. Jetzt hofft er, dass das Gröbste überstanden ist.

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Herbert (l.), Kellnerin Sarah (M.), Dejan und Reiner jubeln und freuen sich am Montag (31. Mai) über Kölsch an der frischen Luft im Lokal „Leib und Seele“ in Zollstock.

Szenenwechsel: „Leib und Seele“ heißt das Ecklokal an der Kreuzung Höninger Weg/Gottesweg in Zollstock. Selten hat der Name so gut gepasst wie an diesem Montag: „Wir genießen hier im wahrsten Sinne des Wortes mit allen Sinnen“, sagt Dejan, der froh ist, endlich wieder mit anderen bekannten Veedels-Gesichtern beim Kölsch über den FC, Gott und die Welt reden zu können.

Köln: Einzelhandel und Wirte dürfen nach Lockdown wieder Kunden empfangen

Zum Beispiel mit Reiner, der „es sehnlichst erwartet“ hatte. Und, schmeckt das Kölsch? Reiner setzt das Glas ab und murmelt zufrieden: „Aber sowas von“. Gegenüber sitzt Herbert: „Das ist mein erstes gezapftes Kölsch seit sieben Monaten.“ Er wiederholt „sieben Monate“. Verdamp lang her.

Hoch die Tassen auch einige Meter weiter: Mythos-Grill-Betreiber Nikos stößt mit seiner Nachbarin auf den Neustart an: Sandra ist Verkäuferin in „Gigi’s Modestube“: „Es ist ein ganz neues Gefühl. Die Leute sind plötzlich wieder gut gelaunt. Ich hoffe, dass das Schlimmste jetzt überstanden ist.“

Kölner Stadtmarketing: „Geöffnete Gastronomie ist zusätzlicher Schub für den Handel“

Im Bereich Einzelhandel geht es auch wieder voran. Am Neumarkt und auf der Schildergasse standen die Kunden schon vor Geschäftsbeginn Schlange.

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Der Einzelhandel öffnete in Köln auch am Montag (31. Mai). Vor dem Geschäft „Primark“ am Neumarkt etwa bildete sich eine lange Schlange.

„Juchhu, können wir da nur sagen! Am Samstag galt im Handel ja noch der Negativ-Test und schon dieses Angebot wurde in der Innenstadt gut angenommen. Jetzt, wo auch das Wetter mitspielt, merken wir das in Köln noch einmal ganz deutlich. Wir haben nun den geöffneten Handel, die Kultur kommt auch noch dazu und für den Einzelhandel ist die geöffnete Gastronomie noch einmal ein zusätzlicher Schub. Das sehen wir schon jetzt ganz deutlich“, so Stadtmarketing-Geschäftsführerin Annett Polster gegenüber EXPRESS.

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Das sind die aktuellen Regeln, die in Köln seit Montag (31. Mai) gelten.

Sie sagt: „Wir hoffen, dass die Stimmung der Kölner Kunden so gut bleibt, wie sie heute ist und die Angebote des Handels, der Gastronomie und der Kultur weiterhin gut angenommen werden.“