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Protest-Aktion am DomKölner Gastro-Szene wehrt sich – und hat deftige Forderungen

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Die Demonstration am Kölner Dom zeigt vor allem leere Stühle.

von Thomas Werner (tw)

Köln – Die Kölner Gastro-Branche geht auf dem Zahnfleisch. Seit der Schließung von Hotels, Gaststätten oder Restaurants wegen des Coronavirus brechen Einnahmen weg, während viele Kosten für die Betreiber parallel weiterlaufen. Eine Situation, die viele Gastronomen in ihrer Existenz gefährdet, auch Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel.

Gastro-Protest am Dom: Leere Stühle als Zeichen des Aufruhrs

Doch wie geht es weiter? Und wann? Auf diese Fragen will die Gastro-Szene Antworten – und hat Protest-Aktionen in ganz Deutschland durchgeführt, an denen am Freitag (24. April) auch Köln beteiligt war.

Am vergangenen Freitag (17. April) hatten rund 530 Gastronomen in Dresden hunderte Stühle leer und verwaist vor der Kulisse der Frauenkirchen stehen lassen, als Mahnmal des Protestes. Diese Woche wird die Aktion auf ganz Deutschland ausgeweitet.

Gastro-Protest am Dom: Aktion aus Dresden breitet sich aus

„Die Kollegen in Dresden haben einen sehr kreativen Weg des Protests gefunden und mit den leeren Stühlen vor der Frauenkirche einen eindrucksvollen Hilferuf aus der Branche gesendet“, sagt Michael Kuriat, Präsident des Leaders Clubs Deutschland. „Wir möchten daraus eine bundesweite Bewegung machen: mit so vielen Stühlen in so vielen Städten wie möglich.“

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Die Stühle kamen von der Lanxess-Arena.

In Köln hatte sich die frisch gegründete IG Kölner Gastro (hier lesen Sie mehr) zu der Aktion bekannt, sich aber mittlerweile aus der Aktion gelöst (siehe unten).

Trotzdem: Zwischen 11 Uhr und 13 Uhr machten rund 500 leere Stühle auf dem Roncalliplatz am Kölner Dom auf die derzeitige Lage der Branche aufmerksam. Viele waren mit den Namen der Betriebe „verziert”, die sich an der Aktion beteiligten. Die Stühle kamen von der Kölner Lanxess-Arena.

Gastro-Protest in Köln: vier klare Forderungen der Branche

„Bei den jüngsten Verhandlungen zur Lockerung der Einschränkungen hat die Gastronomie überhaupt keine Rolle gespielt. Wir werden schlichtweg im Dunkeln stehen gelassen und steuern geradewegs in eine unglaubliche Katastrophe“, sagt Kuriat.

Hier lesen Sie mehr: Trotz Corona-Schutz – Versammlungen in Köln unter strengen Auflagen wieder erlaubt

Konkret ging es um vier Kernforderungen, denen die Branche Gehör verschaffen will:

  • Ein klarer Fahrplan für die Wiedereröffnung der mehr als 220.000 Betriebe
  • Einführung von sieben Prozent Mehrwertsteuer für das Gastgewerbe
  • Aufstockung von Zuschüssen für alle Unternehmensgrößen (bemessen an Steuererklärungen, um ehrlich wirtschaftenden Gastronomen gerecht zu werden)
  • Aufstockung des Kurzarbeitergeldes auf 80 % und Einführung des Kurzarbeitergeldes auch für Auszubildende

Am späten Donnerstagabend kam der Rückzieher von der IG Kölner Gastro. Die geplante Aktion sei an den Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA übergeben worden.

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Rund 500 Stühle waren „im Einsatz”.

Hintergrund sei die Entscheidung der Bundesregierung, den Mehrwertsteuer-Satz für Speisen in Gaststätten und Restaurants von 19 auf sieben Prozent zu senken (befristet für ein Jahr ab dem 1. Juli 2020) und das Kurzarbeitergeld zu erhöhen.

Gastro-Protest am Dom: IG Kölner Gastro übergibt an DEHOGA

„Wir sind mit den Beschlüssen der Koalition überrascht worden und finden es ist ist das falsche Signal, einen Tag später mit angepassten Forderungen trotzdem zu demonstrieren. Zunächst einmal sind Kernforderungen umgesetzt worden, wenn auch nicht ganz zu Ende gedacht“, so der Vorstand der IG Kölner Gastro. (tw)