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Deals in der GastroszeneWie halten es Kölner Lokalchefs mit den Influencern?

Influencer_Foto_Symbolbild

Essen ohne vorher ein Foto davon zu machen? Für viele heutzutage scheinbar undenkbar. 

von Paulina Meissner (mei)

Köln – Ein saftiger Burger, ein gesundes Avocado-Toast oder ein riesiger Milkshake mit sämtlichen Toppings – die Kanäle der Influencer auf Instagram sind voll von sogenanntem „#foodporn“.

Was das ist? Essen, das einfach unverschämt gut aussieht und meist aufwendig angerichtet ist. Dazu lächeln die Blogger dann strahlend in die Kamera, geben eine Lobeshymne auf das Essen und verlinken das entsprechende Lokal.

Die Posts gleichen einer reinen Werbeaktion, wodurch die Frage aufkommt: Bezahlen die eigentlich überhaupt dafür? 

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„Win-win-Situation“ für beide Seiten 

Der Youtubestar Luca Scharpenberg, bei seinen Fans besser bekannt als „Concrafter“ sorgte vor kurzem für Empörung, als er sich in einem Video darüber beschwerte, in einem Düsseldorfer Club nicht auf Getränke und Eintritt eingeladen worden zu sein. 

Scheinbar gilt die Devise: Influencer mit großer Reichweite und vielen Followern dürfen gerne auch mal mit einem Foto statt mit Bargeld bezahlen. Doch ist das wirklich so? EXPRESS hat bei den Kölner Gastronomen nachgehakt.

Ashkan Aghashahi, Inhaber und Geschäftsführer von „WonderWaffel“ in Köln sieht in Kooperationen mit Influencern eine Win-win-Situation: „Wir arbeiten aktiv mit Influencern zusammen. Sie kommen uns besuchen und machen dann einen Post oder eine Story.“ 

„Instagram-Café“ setzt auf den guten Zweck

Ausnutzen lasse man sich aber nicht: „Wenn jetzt jemand sagt, er möchte 100 Waffeln, dann geht das natürlich nicht. Es gibt immer ein Budget“, das sich laut Aghashahi an der Anzahl der Follower messe.

Einen etwas anderen Ansatz verfolgt da das „Café Buur“, das bereits als Instagram-Café bekannt ist (hier mehr lesen). „Bei unseren Kooperationen werden selbst kreierte Speisen nach den Namen der Blogger benannt“, erklärt Inhaber Parham Pooramin. Bei jedem verkauften Gericht werden dann zwei Euro gespendet. Mit Postings bezahlen könne man hier nicht: „Wir kriegen viele solcher Anfragen, aber wir haben lieber Werbung, die aus eigener Überzeugung heraus entsteht“, so der Gastronom.

Das „Little Nonna“ im Belgischen Viertel setzt vor allem auf einen guten Draht zu den Bloggern. „Die Influencer kommen als Gäste vorbei. Manchmal laden wir sie dann auch mal ein“, erklärt Inhaber Dennis Stange. „Für uns hat das eine sehr große Wirkung und wir kriegen dadurch extrem starkes Feedback“, betont Stange. 

„Wifi-freie Zone“ im Café Sehnsucht 

Das Café Sehnsucht in Ehrenfeld könnte auf Influencer zunächst eher abschreckend wirken. Der Grund: Eine Tafel mit der Botschaft „Imagine it's 1990 and people talk to each other! Here is a Wifi free zone.“ Also: „Stell dir vor, es ist 1990 und die Menschen sprechen miteinander. Bei uns ist Wifi-freie Zone.“

Das Café hat sich bewusst dafür entschieden. Damit, dass die Leute gerne ihr Essen fotografieren habe das aber nichts zu tun.

„Wir sind nicht dagegen, es soll jeder machen, was er möchte. Wir möchten hier nur keine Laptop-Armee sitzen haben“, erklärt Inhaber Dominik Khan Rana.

Dass dadurch der ein oder andere Foodblogger fern bleibt, nehme man in Kauf: „Die Leute fotografieren unsere Speisen seltener“, so Khan Rana. Es sei sogar schon einmal passiert, dass Gäste den Laden wieder verließen. Doch die Mehrheit reagiert positiv: „Die meisten Gäste finden das sogar gut, wird wurden bereits öfters gezielt darauf angesprochen“, so der Gastronom. Kaffee im Offline-Modus, sozusagen.