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Verzweifelt gesuchtGastro-Alarm in Köln: Wo sind Azubis, Kellner, Köche?

Ein Kellner räumt vor dem Kölner Lokal Herr Pimock einen Tisch ab.

Ein Mitarbeiter im „Herr Pimock“ räumt am 11. Mai einen Tisch ab: In Köln werden Mitarbeiter, aber auch Azubis in Gastronomie und Tourismus, händeringend gesucht.

Gastronomie und Tourismus hat die Corona-Pandemie hart getroffen. Die Folgen: Nicht nur Azubis sind inzwischen schwer zu finden, auch ehemals festes Personal hat sich oft einen Job in einem krisensicheren Bereich gesucht.

von Marion Steeger (MS)

Köln. Schlimme Lage wegen Corona im Gastronomie- und Tourismusbereich. Bei Azubis ist von einem „historischen Rückgang“ die Rede, aber wenn es zum Beispiel um ausgebildete Kellner, Köche und Co. geht, sieht es ebenfalls übel aus.

Gastro-Alarm in Köln. Mathias Johnen, Vize-Geschäftsführer der Dehoga-Nordrhein, bestätigt gegenüber EXPRESS.de: „Vom Tellerwäscher bis zur Generaldirektorin – es wird aktuell alles gesucht. Vor 18 Monaten wurden wir wegen Corona zugemacht, jetzt haben wir ein Riesenproblem beim Personal.“

Johnen bestätigt, dass Gastronomen inzwischen versuchen, Fachkräfte aus dem Ausland in die Region zu locken. Und blickt positiv auf den verregneten Sommer. Bitte? Wie das denn? „Stellen Sie sich vor, wir hätten einen normalen heißen Sommer über sechs bis acht Wochen. Wo soll das Personal für die Betriebe, die dann richtig gut zu tun hätten, herkommen?“

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Gastro-Alarm in Köln: Starker Einbruch bei Köchen

Schon jetzt gebe es etliche Betriebe, die ihre Öffnungszeiten einschränken mussten. Kein Koch, kein Kellner, keine Küchenkraft greifbar...

Bundesweit gibt es bei den Auszubildenden beunruhigende Nachrichten: Im Bereich Tourismuskaufleute haben sich 61,1 Prozent weniger um einen Ausbildungsplatz beworben, bei Hotelfachkräften gibt es ein Minus von 31 Prozent, bei Köchen 19,8 Prozent. Macht insgesamt 5000 unbesetzte Ausbildungsplätze, so das Statistische Bundesamt.

Der Dehoga-Experte „trommelt“ deshalb für seine Branche: „Wir verkaufen ja irgendwie ein kleines Märchen, in der Gastronomie ist doch das Drumherum so wichtig. Wir brauchen 'Typen', da kommt es drauf an. Leute, die Spaß an fremden Menschen, an einem interessanten Umfeld haben.“

Gastro-Alarm in Köln: Lehrlinge gesucht

Azubi-Mangel in Köln. Davon kann auch Frank Markus vom „Dom im Stapelhaus“ ein Lied singen. „Ich suche aktuell zwei Lehrlinge für Küche und Service.“ Die Situation für Auszubildende sei auch ohne Corona schon nicht leicht: „Bei den Köchen fallen bei den Prüfungen viele durch, in Köln sind es 60 bis 70 Prozent. Abschreckend sind für viele auch die Arbeitszeiten: Wenn andere feiern, muss man ran“, erklärt der Kölner Gastronom. 

Bei den Festangestellten hat Frank Markus in der Pandemie-Zeit Glück gehabt: „Es sind fast alle geblieben.“ Zwei hätten sich neu orientiert, eine Küchenhilfe habe gekündigt, weil das Kurzarbeitergeld nicht ausgereicht hätte. Aber Markus weiß, dass in anderen Häusern sehr viel mehr Mitarbeiter in der Pandemie-Zeit gekündigt hätten.