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Bürgerinitiative fordertPlättet die Kölner Platanen

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Am Neumarkt reiht sich Platane an Platane. Ginge es nach einem Bürgerantrag, würden demnächst dort nur noch Stummel stehen.

von Chris Merting (mert)

Köln – Mein Freund der Baum. Von wegen! Im Rathaus sorgt eine offizielle Bürgereingabe für Wirbel. Eine Initiative beantragt die Kappung aller Platanen in Köln, insbesondere in der Innenstadt.

Der Grund: Die Bäume seien Schuld an gesundheitlichen Beschwerden.

„Bewohner und Besucher leiden unter gesundheitlicher Beeinträchtigung“

In der Petition, unterstützt durch etliche Unterschriften, heißt es: „Zahlreiche Bewohner und Besucher sowie niedergelassene Geschäftsleute der Stadt Köln leiden unter gesundheitlicher Beeinträchtigung durch die zahlreich gepflanzten Platanen.“

Besonders in der Innenstadt mit den Hotspots Rudolfplatz, Neumarkt und Ringe entstünden „durch den konstanten Pollenflug gesundheitliche Beschwerden“.

In dem Bürgerantrag werden etwa „eine permanente Reizung der Atemwege, allergische Reaktionen wie Asthma, allergische Rhinitis und allergische Konjunktivitis“ angeführt, die das gesundheitliche Wohlbefinden erheblich beeinträchtigten.

In der Innenstadt stehen 6000 Platanen

Die Gegner der Problem-Platanen sind sich sicher: Eine Kappung würde dieses Problem deutlich lindern!

Laut der Stadtverwaltung stehen allein im Bezirk Innenstadt  rund 6000 Platanen. Nach der geforderten regelmäßigen starken Beschnitt der Baumkronen würden dann nur noch Stummel an Straßen und auf Plätzen stehen.

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Auch den Platanen auf den Ringen könnte es an den Kragen gehen.

Platane ist die Nummer Eins unter den Bäumen

Die Platane ist die Nummer Eins unter den Kölner Stadtbäumen, die meisten wurden bereits in den Nachkriegsjahren gepflanzt. „Die Platane war damals eine zeitgemäße Baumart, da sie schnell wächst und »industriefest« ist“, so die städtischen Experten.

Sie sagen auch: Derzeit gingen durch die hohe Konzentration von Feinstaub weitaus größere Gesundheitsgefahren für die Kölner aus als durch die Pollen der Platanen. Die Bäume dienten ja gerade als Feinstaubfilter und Helfer für ein besseres Stadtklima.

Politik entscheidet

Letztendlich entscheiden die Politiker. Sie werden sich in der Bezirksvertretung Innenstadt sowie im Beschwerdeausschuss des Rates mit den Platanen auseinandersetzen. Die Verwaltung trägt dafür Expertenmeinungen zusammen.

Das sagen Mediziner und Juristen

Pollenallergien nehmen stark zu, 30 Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen. Nach Studien ist die steigende Empfindlichkeit der Menschen nicht nur auf Pollen, sondern auf zig Umweltfaktoren zurückzuführen.

Der Arbeitskreis Stadtbäume der Deutschen Gartenamtsleiter meint zudem, dass allein durch den Verzicht auf Bäume in der Umgebung  eine Pollenfreiheit  nicht zu erreichen ist.

Pollen werden durch den Wind bis zu 500 Kilometer weit getragen und sind somit fast überall anzutreffen.

Und: Laut einem Urteil des Landgerichts Frankfurt bedeutet der Pollenflug eines Baumes zwar eine Beeinträchtigung, Allergiker müssten sie aber erdulden. Ansonsten könnte jeder den Nachbarn auf Beseitigung von irgendeiner potenziell auslösenden Bepflanzung verklagen.

(exfo)